
Der Kreistag hat den Weg für das Haus der Bildung im ehemaligen Kloster Mater Salvatoris in Kerpen geebnet. In einem bedeutenden Schritt wird ein Förderantrag beim Land NRW eingereicht, um bis zu 95 Prozent der geplanten Kosten zu decken. Der Rhein-Erft-Kreis hofft, bis zu 25 Millionen Euro an Fördergeldern zu erhalten.
Die Investitionen zur Kohleregion ermöglichen eine hohe Förderquote. Nach aktuellen Planungen werden die Umsetzung und der energetische Ausbau des Klosters rund 29 Millionen Euro kosten. Sollte die Förderbewilligung nicht erteilt werden, ist alternativ eine Basisvariante mit einem Volumen von etwa 22 Millionen Euro in Planung. Bei positiver Entscheidung über die Fördermittel könnten erste vorbereitende Arbeiten, darunter Abbruch und Schadstoffsanierung, Ende 2025 beginnen. Das geplante Haus der Bildung soll Mitte 2028 fertiggestellt werden.
Machbarkeitsstudie und Projektentwicklung
Im Auftrag des Rhein-Erft-Kreises führte die DERICHS u KONERTZ Projektmanagement GmbH von August 2022 bis Januar 2023 eine Machbarkeitsstudie für das „Haus der Bildung“ durch. Dabei wurde das Kloster in Kerpen-Horrem als möglicher Standort identifiziert. Ziel ist es, die kreisweite Zusammenführung und Vernetzung von Bildungseinrichtungen und -projekten zu fördern.
Das „Haus der Bildung“ soll als zentrale Anlaufstelle für Beratungssuchende fungieren und zur Bildungsoffensive im Strukturwandelgebiet beitragen. Die Machbarkeitsstudie umfasste eine umfassende Bestandsanalyse der Bildungslandschaft im Rhein-Erft-Kreis. Ein intensiver Beteiligungsprozess mit Akteuren der Bildungslandschaft half, Bedarfe und Anforderungen an Räumlichkeiten und Ausstattung zu ermitteln. Das Kloster Salvatoris bietet aufgrund seiner zentralen Lage und guten Verkehrsanbindung geeignete Voraussetzungen für die Umsetzung eines Bildungscampus.
Die Immobilienstruktur umfasst neben dem Klostergebäude auch ein Nebengebäude, eine Sporthalle, ein ehemaliges Schwimmbad, ein Archivgebäude und eine Parkanlage. Im Hauptgebäude sollen umfassende Beratungsangebote realisiert werden, während freie Flächen für zusätzliche Bildungseinrichtungen genutzt werden können. Das „Haus der Bildung“ wird vom Kreis getragen und soll wirtschaftlich selbsttragend sein. Nach dem Erwerb der Immobilie sind Sanierungs- und Umbauarbeiten notwendig, um das Gebäude energetisch auf den neuesten Stand zu bringen.