
Die CDU-Fraktion in Sankt Augustin hat ihre Bedenken gegenüber den geplanten Änderungen der Stadtbahnlinie 66 geäußert. In einem Positionspapier mit dem Titel „Taktverdichtung? So nicht“ formuliert die Partei Bedingungen, um den ÖPNV-Vorhaben zuzustimmen. Die Veränderungen sehen eine Umbenennung der Linie 66 in Linie 67 vor, die von Siegburg über Sankt Augustin bis zum Bonner Hauptbahnhof und Bad Godesberg führen soll.
Das Ziel des neuen Stadtbahnkonzepts ist eine umsteigefreie Verbindung zum ICE-Bahnhof Siegburg/Bonn für den linksrheinischen Bonner Süden. Im Rahmen der geplanten Taktverdichtung sollen die Bahnfahrten zwischen Bad Godesberg und Siegburg während der Hauptverkehrszeiten im „glatten“ Fünf-Minuten-Takt erfolgen. Hierbei äußert die CDU-Fraktion Bedenken, dass häufigere Bahnverbindungen den Auto-, Fahrrad- und Fußverkehr durch beschrankte Bahnübergänge erheblich beeinträchtigen könnten.
Kritik an den Maßnahmen und Forderungen
Die CDU befürchtet, dass die geplante Taktverdichtung von zehn auf fünf Minuten zu vermehrten Schrankenschließzeiten führen wird, insbesondere im Stadtzentrum und in Mülldorf. Die Bonner Stadtwerke (SWB) hingegen möchten die Taktverdichtung auf täglich fünf Stunden beschränken, was die CDU als unzureichend empfunden hat. Zudem fordert die Fraktion Maßnahmen zur Sicherstellung des reibungslosen Individualverkehrs, beispielsweise durch Unterführungen oder tiefergelegte Trogsysteme an der Kreuzung Südstraße. Es wird darauf hingewiesen, dass die Kosten für diese Maßnahmen nicht zu Lasten der Stadt Sankt Augustin gehen sollten.
Die CDU spricht sich auch gegen die Streichung der Direktverbindung nach Bad Honnef und Königswinter aus, da dies eine Verschlechterung des Angebots für die Stadt bedeuten würde. Zudem möchte die Partei die Linienführungen der bisherigen Linien 66 und 67 unverändert halten und fordert eine Überprüfung der Kostenverteilung für den Betrieb der Stadtbahn, welche als ungerecht empfunden wird.
In einem gesonderten Bericht informierten die Stadtwerke Bonn (SWB), dass die Taktverdichtung auf der Stadtbahnlinie 66 länger dauern wird als ursprünglich erwartet. Die voraussichtliche Inbetriebnahme der neuen Straßenbahnzüge, die mit Klimaanlagen ausgestattet werden, ist nun für Ende 2026 geplant, statt wie zunächst für 2023 angenommen. Diese neuen Züge sollen die Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) steigern.
Des Weiteren gab es in den politischen Gremien der Stadt Sankt Augustin Diskussionen über die Notwendigkeit häufiger Fahrten zu Stoßzeiten, um überfüllte Bahnen zu vermeiden. Der Vorsitzende des Mobilitätsausschusses, Thomas Pätzold, äußerte Bedenken über die Verzögerung der Taktverdichtung und deren Auswirkungen auf die Mobilitätswende. Auch die Verkehrslenkung, aufgrund der erwarteten längeren Schrankenschließzeiten, wurde in den Diskussionen thematisiert.
Für weitere Details und Informationen zur Situationsentwicklung und den geplanten Änderungen in der Stadtbahnlinie 66 verweisen wir auf die Berichterstattung von ksta.de und gruene-sankt-augustin.de.