
In Nordrhein-Westfalen stehen am Freitag, den 28. Februar 2025, erneut Streiks im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) an. Diese Streiks sind Folge der anhaltenden Tarifverhandlungen zwischen den Gewerkschaften und den Arbeitgebern, die seit Ende Januar laufen. Die ersten beiden Verhandlungsrunden brachten bisher keine Fortschritte, und deshalb hat ver.di zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen.
Betroffen sind mehrere Verkehrsbetriebe, darunter die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen (BOGESTRA), die Vestische Straßenbahnen (VESTISCHE) und die Straßenbahn Herne–Castrop-Rauxel (HCR). Die Streiks dauern insgesamt 24 Stunden, beginnend am Freitag bis zum Betriebsstart am darauffolgenden Tag, meist um 3 Uhr. Während dieser Zeit fällt der Großteil der Busse und Bahnen aus. Informationen darüber, welche Linien betroffen sind, können über die Online-Fahrplanauskunft der jeweiligen Verkehrsbetriebe abgerufen werden.
Forderungen und Reaktionen
Die Gewerkschaft ver.di fordert im Rahmen des Tarifstreits unter anderem eine Lohnerhöhung von 8 Prozent, mindestens 350 Euro zusätzlich pro Monat, höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 200 Euro monatlich. Außerdem fordert ver.di drei zusätzliche freie Tage und die Einführung eines „Mein-Zeit-Konto“ für mehr Flexibilität.
Nachdem in der zweiten Verhandlungsrunde kein Angebot von den Arbeitgebern vorgelegt wurde, folgten den Streikaufrufen rund 25.000 Beschäftigte. Bis zu 53.000 Beschäftigte in 69 Unternehmen sind insgesamt betroffen, da ihre Lohnentwicklung an den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVÖD) gekoppelt ist. In vielen Städten fanden gemeinsame Kundgebungen von ver.di-Mitgliedern statt, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen.
Die nächste Verhandlungsrunde ist für den Zeitraum vom 14. bis 16. März 2025 in Potsdam angesetzt, in der die Gewerkschaft auf einen Fortschritt in den Verhandlungen hofft. Allerdings bleibt abzuwarten, ob es zu einer Einigung kommen wird, um die wiederkehrenden Streiks im ÖPNV zu vermeiden.