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Am 14. Februar 2025 wird das Urteil im Höri-Mordprozess um 10.30 Uhr erwartet. Der Fall dreht sich um den gewaltsamen Tod eines 51-jährigen Mannes auf der Bodensee-Halbinsel Höri, der sich vor mehr als fünf Jahren ereignete. Der mutmaßliche Täter, ein 49-jähriger Mann aus Kleve in Nordrhein-Westfalen, ist wegen Mordes angeklagt, da er seinen Halbbruder, der zur damaligen Zeit mit seiner Partnerin liiert war, aus Habgier getötet haben soll.
Die Tat fand im Haus des Opfers in Gaienhofen (Landkreis Konstanz) statt, wo der Angeklagte dem Opfer mit mehreren Schlägen ins Gesicht und gegen den Oberkörper derart schwere Verletzungen zufügte, dass der Mann starb. Die Leiche des Opfers wurde am Tatort vergraben und war erst zu finden, nachdem der Angeklagte den Ermittlern Hinweise gab. 2019 konnten Spürhunde die verpackte Leiche auf dem Grundstück nicht aufspüren.
Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haftstrafe
Im Verlauf des Prozesses forderte die Staatsanwaltschaft eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes. Der zuständige Staatsanwalt stellte klar, dass es sich um einen Mord handele und nicht um eine Affekttat. Der Verteidiger des Angeklagten hingegen argumentierte, dass die Tötung als Körperverletzung mit Todesfolge zu werten sei und forderte eine Freiheitsstrafe von bis zu sieben Jahren sowie eine Unterbringung im Maßregelvollzug wegen einer anerkannten Suchterkrankung.
Der Angeklagte behauptet, die Halbschwester des Opfers habe ihn zur Tat verleitet aus Angst um ihr Erbe. Er wurde am 6. Juni 2024 in Kleve festgenommen, fast fünf Jahre nach der Tat. Diese Festnahme wurde durch verdeckte Ermittler ermöglicht, denen er den Ablauf der Tat schilderte. Am Ende des Prozesses zeigte der Angeklagte Reue und entschuldigte sich bei der Familie des Opfers. Zudem bot er der Tochter des Getöteten an, den gesamten Ablauf der Tat zu schildern, wie ZVW berichtete.
Weitere Details zeigten, dass der Angeklagte im Sommer 2019 in Hemmenhofen (Kreis Konstanz) handelte. Die Staatsanwaltschaft strebt seitdem eine lebenslange Haftstrafe an, da die Beweise für einen Mord aus Habgier am 2. Juni 2019 sprechen. Ursprünglich hatten die Ermittler angenommen, dass die Leiche zerstückelt und in einer chemischen Substanz aufgelöst wurde, doch dies stellte sich als nicht zutreffend heraus. Der Angeklagte plädiert darauf, die Tat nicht geplant zu haben, und betont, dass diese nicht gewollt war. Am Ende November 2022 führte er die Polizei schließlich zur vergrabenen Leiche des Opfers, die die Behörden fünf Jahre lang nicht finden konnten, wie SWR berichtete.