
Nürnberg setzt Maßstäbe beim Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Bayern, wie eine aktuelle Studie von Greenpeace zeigt. Laut den Ergebnissen hat das ÖPNV-Angebot in Nürnberg zwischen 2023 und 2025 um 5,4 Prozent zugenommen, was der Stadt bundesweit den zweiten Platz im Ausbau sichert. Im Vergleich dazu verzeichnet Augsburg ein Plus von 1,4 Prozent und München stagniert im Mittelfeld.
Die Untersuchung erstreckt sich über die 30 größten Städte Deutschlands und stützt sich auf öffentlich zugängliche Fahrplandaten. Trotz der Fortschritte in Nürnberg und Dresden zeigt die Studie auch, dass der ÖPNV-Ausbau in vielen großen Städten nur langsam voranschreitet oder sogar rückläufig ist. Greenpeace bemängelt, dass der ÖPNV jährlich um mindestens 4,5 Prozent wachsen müsse, um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen. Dies wird durch die signifikanten Rückgänge in Städten wie Berlin, wo das Angebot um 7,1 Prozent gesenkt wurde, unterstrichen.
Herausforderungen beim ÖPNV-Ausbau
In Nürnberg wurde 2021 der Ausbau des Schienenverkehrs beschlossen, darunter die Verlängerung von U-Bahn-Linien und die Wiederinbetriebnahme alter Straßenbahnlinien. Zukünftige Pläne beinhalten auch den Bau neuer Haltestellen sowie Verbesserungen im Umland. Ein zentrales Problem bleibt jedoch der Fachkräftemangel, der bereits Anfang 2023 und Anfang 2024 zu einer Reduzierung des Busangebots führte. Finanzielle Schwierigkeiten tragen zusätzlich zu den Einschränkungen im ÖPNV-Angebot bei.
Die Greenpeace-Studie weist zudem darauf hin, dass in den letzten zwei Jahren in Berlin und vier weiteren Städten das ÖPNV-Angebot stark reduziert wurde. Lediglich ein Drittel der untersuchten Städte konnte seit 2023 den Nahverkehr um mehr als ein Prozent ausbauen. Leipzig sticht mit einer Zunahme von 14,6 Prozent und dem „Liniennetz der Zukunft“ hervor. Während einige Städte vor Herausforderungen stehen, forderte Greenpeace eine verstärkte finanzielle Unterstützung durch den Bund, um die Verkehrswende effektiv voranzutreiben.