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In Korschenbroich hat sich die öffentliche Diskussion um die Themen Pflege und Gesundheit verstärkt. Bei einer gut besuchten Veranstaltung im Pfarrzentrum St. Pankratius äußerte sich Ellen Wappenschmidt-Krommus kritisch zur Rolle dieser Themen im Bundestagswahlkampf. Sie betonte, dass nahezu jede Familie in Deutschland mit der Thematik Pflege konfrontiert sei. Rund 90 Menschen nahmen an der Veranstaltung teil, die vom CDU-Ortsverband Glehn und dem Vorsitzenden der CDU im Rhein-Kreis Neuss, Ansgar Heveling, organisiert wurde.
NRW-Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Karl-Josef Laumann, sprach ebenfalls über die Finanzierbarkeit von Pflege und Gesundheit. Wappenschmidt-Krommus‘ Aufforderung zu mehr Aufmerksamkeit für die Belange der Pflege bietet eine Plattform für die aktuelle Diskussion über die Herausforderungen im Gesundheitssektor.
Gesundheit und Pflege im Fokus der Wähler
Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, kritisierte, dass Gesundheit und Pflege im aktuellen Wahlkampf nur eine untergeordnete Rolle spielen. Nur sieben Prozent der Befragten sind gut über die Positionen und Vorhaben der Parteien in diesen Bereichen informiert. Sie bemängelt zudem die stark verengte öffentliche Debatte, die von populistischen Forderungen geprägt ist. Reimann betont die Notwendigkeit, die Effizienzprobleme im Gesundheitswesen anzugehen und die finanziellen Belastungen nicht weiter zu erhöhen.
Die Umfrage ergab, dass die drängendsten Maßnahmen für die kommenden Jahre die Bekämpfung des Fachkräftemangels in der Kranken- und Altenpflege (79 Prozent), der Zugang zur ärztlichen Versorgung in benachteiligten Regionen (72 Prozent) sowie die Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Krankenhaus, insbesondere für das Pflegepersonal (70 Prozent), sind. Dazu hat die AOK-Gemeinschaft ein Positionspapier mit Vorschlägen veröffentlicht.