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Polarlichter erleuchten Brandenburg: Ein seltenes Spektakel im Nachthimmel!

In der Nacht zu Gründonnerstag bescherte ein seltenes Phänomen den Einwohnern Brandenburgs ein spektakuläres Schauspiel: Polarlichter erleuchteten den Nachthimmel über dem Land. Sichtbar waren die faszinierenden Lichter in Regionen wie Gülpe im Landkreis Havelland und Falkenhagen in Märkisch-Oderland.

Gülpe, bekannt als der dunkelste Ort Deutschlands und seit 2014 als erster Sternenpark Deutschlands ausgezeichnet, bot optimale Bedingungen zur Beobachtung dieses Naturschauspiels. Laut Simon Plate, dem Leiter des Potsdamer Urania-Planetariums, könnten Polarlichter in diesem Jahr aufgrund starker Sonnenaktivität vermehrt in Berlin und Brandenburg sichtbar werden. Diese Erscheinungen sind in Deutschland eher selten und entstehen durch heftige Eruptionen auf der Sonne, die Materie ins All schleudern – bekannt als Sonnenwind.

Besonderheiten der Polarlichter

Polarlichter, auch als Aurora borealis bezeichnet, haben unterschiedliche Farben, die von den Atmosphärenbestandteilen und der Höhe abhängen, in der die Sonnenpartikel auf das Magnetfeld der Erde treffen. In der Regel erscheinen sie in Norwegen grün, während sie in Deutschland oft eine rötliche Färbung aufweisen.

Die Teilchen des Sonnenwinds, die für das Leuchten der Polarlichter verantwortlich sind, benötigen etwa 1,5 bis 2 Tage, um die Erde zu erreichen. Diese faszinierenden Lichter sind hauptsächlich in einem Gürtel um die Pole sichtbar, besonders zwischen September und April. Zuletzt wurden im Oktober 2023 in Deutschland viele Polarlichter beobachtet.

Die Polarlichter sind nicht nur ein ästhetisches Phänomen, sondern haben auch eine reiche wissenschaftliche Geschichte. Carl Weyprecht beschrieb sie beispielsweise während einer österreichischen Forschungsexpedition im Sommer 1873. Das Phänomen ist in der Nordlichtzone verbreitet, die dünn besiedelte Gebiete umfasst, und nur etwa 1% der Erdbevölkerung hat die Möglichkeit, Polarlichter zu sehen.

Die Farben der Polarlichter entstehen durch den Einfluss des Sonnenwinds, der in Interaktion mit dem Erdmagnetfeld und der Erdatmosphäre steht. Diese Lichtphänomene können in verschiedenen Formen auftreten, darunter Bögen, Bänder und Vorhänge, und sind vor allem in den Monaten März, April, September und Oktober zu beobachten.

Informationen über das Erscheinungsbild und die zeitlichen Abfolgen der Polarlichter können helfen, ihre Erscheinungen besser zu verstehen, wie auf auroraborealis.at dargelegt ist. Der Einfluss der Atmosphärenbestandteile, wie neutralem atomaren Sauerstoff, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Während unter optimalen Bedingungen in den Alpen maximal 1-2 Sichtungen pro Jahr möglich sind, tritt das faszinierende Lichtspiel in anderen Regionen der Welt deutlich häufiger auf.