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Polizei ermittelt: Großbetrug im Autohaus Oberallgäu aufgedeckt!

Im südlichen Oberallgäu ermittelt die Kriminalpolizei Kempten gegen Mitarbeiter eines Autohauses wegen des Verdachts des Betrugs. Die Pressestelle des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West bestätigte die laufenden Ermittlungen. Hintergrund sind mutmaßliche Täuschungen in der Buchhaltung, die durch fingierte Rechnungen zustande kamen, und die mögliche Auszahlung von Geldern auf Konten der Tatverdächtigen. Laut Berichten könnte es sich um einen fiktiven Ankauf von Zubehörteilen handeln, die möglicherweise nie im Lager gelandet sind.

Die Polizei spricht in diesem Zusammenhang vom „Verdacht der Untreue“ und gibt an, dass der bisherige Schaden für das Autohaus im hohen fünfstelligen Bereich liegt. Da die Tatausführung komplex ist und über mehrere Jahre stattfand, dauern die Ermittlungen weiter an. Konkretere Angaben zum Gesamtgeschehen wurden von der Kriminalpolizei bislang nicht gemacht. Interessanterweise gab es vor zwei Jahren bereits ähnliche Betrügereien in einem anderen Oberallgäuer Autobetrieb, bei denen der Werkstattinhaber mutmaßlich der Drahtzieher war, unterstützt von zwei Beschäftigten. In diesen Fällen ermittelte die Staatsanwaltschaft Kempten wegen gewerbsmäßigen Betrugs in über 330 Fällen, mit einem Fokus auf den Zeitraum von September 2017 bis Januar 2022, wie die Allgäuer Zeitung berichtete.

Cyberbetrug in Kempten

In einem weiteren Vorfall aus Kempten wurde ein Mann Opfer von Cyberkriminellen, die sich Zugriff auf seinen E-Mail-Account verschafft hatten. Nach einer Bestellung eines neuen Autos bei einem örtlichen Autohaus erhielt der Mann einen Anruf von einem angeblichen Mitarbeiter, der ihn über die fällige Zahlung informierte und den Versand der Rechnung ankündigte. Die Rechnung über rund 30.000 Euro erreichte ihn wenige Zeit später per E-Mail. Aufgrund der Manipulation der Original-Rechnung überwies der Mann das Geld an die angegebene Bankverbindung.

Die Täter hatten zuvor die Bankverbindung in der Rechnung geändert, jedoch bleibt unklar, wie sie an die Zugangsdaten des E-Mail-Accounts gelangten. In vielen Fällen geschieht dies mittels Phishing, einer Methode zur Verfügung, die gefälschte Webseiten oder Nachrichten nutzt, um persönliche Daten zu stehlen. Die Polizei weist darauf hin, dass Betrugsfälle mit geänderten Bankdaten im Dienstbereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West häufig sind. Daher empfehlen die Ermittler, bei Überweisungen Vorsicht walten zu lassen und die Bankverbindung telefonisch zu überprüfen. Zudem sollte jeder für verschiedene Dienste unterschiedliche Passwörter verwenden, um das Risiko eines Zugriffs durch Cyberkriminelle zu minimieren, wie All-In berichtet.