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Am Mittwochabend wird im Derby zwischen dem 1. FC Köln und Bayer Leverkusen ein großes Polizeiaufgebot erwartet. Die Polizei hat Maßnahmen ergriffen, um Ausschreitungen vorzubeugen, insbesondere in Anbetracht der schweren Vorfälle, die das letzte Derby prägten. Bei diesen Ausschreitungen, zu denen auch die Verwendung von Pyrotechnik und Angriffe auf Polizeibeamte gehörten, gab es mehrere Verletzte, darunter ein Ordner und ein zehnjähriges Kind im März.
In einem offenen Brief an die Fans bittet die Polizei um das Vermeiden von Provokationen und um die Einhaltung der Stadionordnung. Die Sicherheitskräfte haben angekündigt, frühzeitig und konsequent gegen mögliche Ausschreitungen vorzugehen und werden mit mehreren hundert Polizisten im Einsatz sein. Dies geschieht im Rahmen einer intensiveren Reaktion auf vergangene Gewalteskalationen, wie [Radio Leverkusen](https://www.radioleverkusen.de/artikel/leverkusen-vs-koeln-polizei-mit-grossem-aufgebot-bei-derby-2233214.html) berichtet.
Hintergründe der Gewalt im Fußball
Die aktuelle Saison hat insgesamt 17 Gewalteskalationen zwischen Fußballfans und der Polizei hervorgebracht. Besondere Vorfälle, wie das Niedersachsen-Derby in Hannover sowie Blockstürme in Frankfurt und St. Pauli, haben das bereits angespannte Verhältnis zwischen Ultras und der Polizei weiter verschärft. Oliver Wiebe vom Dachverband der Fanhilfen kritisiert die Polizei für die zunehmende Eskalation von Einsätzen seit der Aufhebung der Corona-Zugangsbeschränkungen. Fanhilfen bieten ehrenamtlich rechtliche Beratung für Fans an, die in Konflikte mit der Polizei geraten.
Wiebe hebt hervor, dass die Polizei in 17 Spielen bewusst eskalierte und fordert ein Verbot von Pfefferspray im Stadion. Gegenüber [Deutschlandfunk](https://www.deutschlandfunk.de/gewalt-fussball-stadion-polizei-fans-100.html) äußerte er auch Bedenken über eine mögliche Instrumentalisierung von Fans durch die Polizei im Vorfeld der bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft. Jochen Kopelke von der Polizeigewerkschaft sieht hingegen die Notwendigkeit solcher Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen und nennt organisierte Gruppen unter den Fans als Auslöser für Unruhe.