
Die COVID-19-Pandemie hat erhebliche gesundheitliche Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche in Deutschland hinterlassen. Laut einem Bericht der Welt beobachten Mediziner fünf Jahre nach dem ersten Lockdown einen alarmierenden Anstieg von Essstörungen, Depressionen und Angststörungen unter dieser Altersgruppe. Ein besonders eindrückliches Beispiel ist die 17-jährige Anna, die in kurzer Zeit etwa zehn Kilogramm verlor und mit gesundheitlichen Problemen wie Haarausfall zu kämpfen hatte. Sie wurde in einer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie wegen Magersucht stationär aufgenommen.
Christine Freitag von der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie (DGKJP) stellt fest, dass Essstörungen, Depressionen und Angststörungen die häufigsten psychischen Erkrankungen bei Betroffenen sind. Es sind auch Entwicklungsstörungen wie eine reduzierte Feinmotorik sowie eine geringere Sprach- und Konzentrationsfähigkeit zu beobachten. Die Zahl der stationären Aufnahmen von jungen Magersüchtigen im Alter von 9 bis 19 Jahren ist stark gestiegen. Insbesondere die Einweisungen von 9- bis 14-jährigen Mädchen stiegen im Jahr 2023 um 42 % im Vergleich zu 2019, während der Anstieg bei 15- bis 19-jährigen Jugendlichen bei 25 % lag.
Ergebnisse der COPSY-Studie
Zusätzlich zu den Beobachtungen bezüglich Essstörungen führt die COPSY-Studie, die von der Forschungsabteilung für Child Public Health am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf geleitet wird, eine umfassende Analyse der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland durch. Diese Studie untersucht die Auswirkungen der Pandemie sowie globaler Krisen auf das psychische Wohlbefinden und zielt darauf ab, Einflussfaktoren zu identifizieren und Empfehlungen für Präventions- und Interventionsansätze zu entwickeln, wie im Bericht von UKE erläutert wird.
Bei der ersten Online-Befragung im Zeitraum von Mai bis Juni 2020 nahmen über 1.000 Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren sowie 1.500 Eltern teil. Thematisiert wurden unter anderem der Umgang mit Krisensituationen, Schulerfahrungen, Freundschaften sowie psychische Probleme wie Ängste und Depressionen. Diese Studie wird fortlaufend aktualisiert, und bislang fanden sechs Folgebefragungen statt, wobei die nächste Befragung im Herbst 2025 geplant ist.