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Im September 2024 wurden zwei Hunde in der Tierärztlichen Hochschule Hannover stationär aufgenommen. Diese Tiere gelten als die ersten in Deutschland, die am unbekannten „Werwolfsyndrom“ litten. Das Syndrom ist eine rätselhafte Erkrankung, die zuvor in Finnland sowie in den Benelux-Ländern und Frankreich aufgetreten ist. In Deutschland sind Dutzende Fälle bekannt, jedoch fehlt eine genaue Übersicht über die Erkrankungen. Einige betroffene Tiere mussten bereits eingeschläfert werden, was die Dringlichkeit einer Klärung der Ursachen erhöht.
Ermittler arbeiten daran, das Krankheitsbild zu verstehen, wobei mögliche Ursachen wie ein unbekanntes Virus, Vergiftungen oder psychedelische Drogen wie LSD untersucht werden. Trotz der Analysen mehrerer Labore konnten bisher keine konkreten Ergebnisse erzielt werden. Die Eigentümerin der beiden Riesenschnauzer berichtete, dass ihre Hunde nach dem Verzehr von Kauknochen aus Rinderhaut erneut Symptome zeigten, was zu einer möglichen Spur zu Kauknochen-Fabriken in China führt. Dennoch sind viele Fragen zur Erkrankung weiterhin ungeklärt, und nicht alle Hunde sind vor dem Syndrom geschützt.
Neurologische Symptome bei betroffenen Hunden
Seit Ende August 2024 tauchten in Deutschland zunehmend Fälle von Hunden mit akuten neurologischen Symptomen auf. Zu den beobachteten Symptomen zählen plötzliche Panikattacken, unkontrollierte Bewegungen, Jaulen und in selteneren Fällen epileptische Anfälle. Ein Forschungsteam hat einen Fragebogen für Halter betroffener sowie nicht betroffener Hunde entwickelt, um mögliche Auslöser oder Risikofaktoren zu identifizieren. Die Erhebung wird von der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und der Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München durchgeführt.
Der Online-Fragebogen, der unter https://ibei.tiho-hannover.de/survey/epunver/ verfügbar ist, dauert bis zu 20 Minuten und die Teilnahme ist freiwillig, wobei die Daten vertraulich behandelt werden. Die Symptome werden mutmaßlich als Vergiftungserscheinungen eingestuft, jedoch ergibt sich daraus kein Todesurteil für die Tiere. Der Verlauf der Erkrankung variiert von einem akuten Beginn über mehrere Tage bis zu Wochen, und viele Patienten zeigen nach der Behandlung der Symptome eine Besserung. In einigen Haushalten sind mehrere Hunde betroffen, und die auslösende Ursache bleibt bislang ungesichert.
Aktuelle Dokumentationen legen nahe, dass betroffene Hunde kurz zuvor Rinderhautknochen erhalten haben, jedoch kann bisher kein direkter Zusammenhang nachgewiesen werden. Die Tierärztliche Hochschule rät betroffenen Hundehaltern, sich an Neurologie-Spezialisten zu wenden. Eine Übersicht deutschsprachiger Neurologie-Spezialisten ist unter www.tier-neurologen.com und https://www.ebvs.eu/specialists zugänglich. Ziel der Erhebung ist es, Erkenntnisse zu gewinnen, die helfen sollen, zukünftige Vorfälle besser einzuordnen und adäquat darauf zu reagieren, wie Spiegel berichtete.
Zusätzlich dazu wird Kontakt zu Dr. Nina Meyerhoff, Prof. Holger Volk und Prof. Dr. Andrea Fischer empfohlen, um weitere Informationen und Unterstützung zu erhalten.