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Rattenplage in Göppingen: Droht uns 2026 das große Ungeziefer-Chaos?

Ab 2026 dürfen Privatleute in Deutschland kein Rattengift mehr kaufen. Dies ist eine Reaktion auf das zunehmende Rattenproblem in städtischen Gebieten. Bianca Mitmeier, Sachverständige im Göppinger Gemeinderat, erklärte, dass Ratten Nahrungsreste bevorzugen und mahnt an, dass die falsche Entsorgung von Abfällen ein häufiger Grund für Rattenplagen ist. In Göppingen wird bereits von einem erhöhten Rattenaufkommen berichtet, während viele Haushalte derzeit Rattengift zur Bekämpfung der Nagetiere verwenden.

Das Verbot wird ab dem kommenden Jahr in Kraft treten, was zu ernsthaften Bedenken sowohl bei Bürgern als auch bei Experten führt. Hassna Humama aus Düsseldorf Eller berichtete von ihrer Angst vor Ratten, die sich in der Nähe von Mülltonnen aufhalten. Sie hatte bereits eine beängstigende Begegnung, als eine Ratte aus einer Mülltonne sprang. Die derzeit eingesetzten Giftköderfallen mit Rodentiziden stehen unter kritischer Beobachtung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, da diese Mittel schlecht abbaubar sind und Vergiftungsrisiken für Haus- und Wildtiere bergen, wie [WDR](https://www1.wdr.de/nachrichten/rattenplage-rattengift-100.html) berichtete.

Proteste gegen das Rattengiftverbot

Das bevorstehende Verbot hat bereits besorgte Stimmen auf den Plan gerufen. Ein „Brandbrief“ warnte vor der „unkontrollierbaren Ausbreitung von Rattenpopulationen“, sollte es zu einem Verbot von Rodentiziden kommen. Zu den Unterzeichnern des Briefes gehören Pflanzenschutzmittelhersteller, der Agrarhandel und der Deutsche Schädlingsbekämpfer Verband. SBM Life Science, der Hauptinitiator des Schreibens, ist der einzige Anbieter in Deutschland, der den Wirkstoff für den privaten Gebrauch vertreibt.

Michaela Schmitten-Pittá von SBM Life Science betont, dass Gesundheitsschutz an erster Stelle stehen müsse und warnt vor einer Rattenplage, wenn keine privaten Bekämpfungsmittel mehr zur Verfügung stehen. In Gegensatz dazu stellte Anja Günther, Professorin für Zoologie, die dramatischen Daten zur Rattenpopulation in Frage und erklärte, dass die Anzahl der Ratten in Städten unter der der Menschen liege. Sie wies darauf hin, dass Rattenprobleme oft punktuell auftreten, wie etwa an Mülldeponien. Alternative Methoden zur Bekämpfung, wie Lebendfallen und bauliche Maßnahmen, seien ebenfalls Möglichkeiten, die in Betracht gezogen werden sollten.