In Bad Sachsa im Landkreis Göttingen fand am 9. Januar 2025 eine groß angelegte Razzia statt. Insgesamt 45 Polizisten durchsuchten das Rathaus, mehrere Ämter sowie zwei Firmen und ein Wohnobjekt. Hintergrund der Maßnahme sind Verdachtsfälle der Untreue, die seit etwa einem halben Jahr von der Staatsanwaltschaft Braunschweig und dem Fachkommissariat Wirtschaftskriminalität und Korruption der Zentralen Kriminalinspektion Göttingen (ZKI) untersucht werden.
Die Ermittlungen wurden durch eine Anzeige des Rechnungsprüfungsamtes des Landkreises Göttingen angestoßen. Zu den Beschuldigten zählen unter anderem städtische Bedienstete. Ein Mitarbeiter der Stadt soll über Jahre hinweg überhöhte Überstunden sowie Entschädigungen für Rufbereitschaft abgerechnet haben. Im Verdacht steht, dass er in einem Monat 270 Stunden Rufbereitschaft geltend gemacht hat, was zu einem ausgezahlten Jahresgehalt von fast 200.000 Euro führte.
Verstöße gegen Vergabevorschriften
Ein weiterer zentraler Punkt der Ermittlungen betrifft den Verdacht auf Verstöße gegen Vergabevorschriften. So soll es zahlreiche Vergaben von Aufträgen an eine Gartenbaufirma gegeben haben, ohne dass diese ausgeschrieben wurden. Ein Verantwortlicher dieser Firma steht in einem engen verwandtschaftlichen Verhältnis zu einem Mitarbeiter der Stadt. Die Firma soll jährlich hohe Beträge im fünfstelligen bis sechsstelligen Bereich erhalten haben.
Ein dritter Ermittlungsbereich betrifft eine Firma für Haus- und Grundstückspflege, bei der überteuerte Abrechnungen vermutet werden. Auch hier bestehen engen Beziehungen zwischen dem Firmeninhaber und einem städtischen Mitarbeiter. Der mögliche Schadensbetrag aus diesen Vorgängen wird im hohen sechsstelligen Bereich vermutet, wie [NDR.de](https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Razzia-Polizisten-durchsuchten-Rathaus-und-Aemter-in-Bad-Sachsa,badsachsa188.html) und [Göttinger Tageblatt](https://www.goettinger-tageblatt.de/lokales/goettingen-lk/osterode/razzia-im-rathaus-bad-sachsa-im-kreis-goettingen-das-sagt-die-staatsanwaltschaft-braunschweig-zu-den-PR2WUT4VVRDDJLVRWNAKADGCMM.html) berichten.
