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Am Sonntag, dem 23. Februar 2025, wird der Wahlkreis 200 Bad Kreuznach/Birkenfeld im Rahmen der Bundestagswahl seine Stimme abgeben. Die Podiumsdiskussion in der Kasinogesellschaft Idar, an der unter anderem die Bundestagsabgeordneten Julia Klöckner (CDU) und Joe Weingarten (SPD) teilnehmen, wirft die Frage auf, wer diesen Wahlkreis in der kommenden Legislaturperiode vertreten wird. Es wird als unwahrscheinlich erachtet, dass der Wahlkreis weiterhin drei Abgeordnete haben wird. Knapp 190.000 Wahlberechtigte stehen vor der Entscheidung, wer sie im Bundestag vertreten soll.
Bei der letzten Bundestagswahl im September 2021 überraschte der Sozialdemokrat Joe Weingarten mit seinem Sieg über die CDU-Politikerin Julia Klöckner. Weingarten erreichte 33% der Stimmen, während Klöckner 29,1% erhielt. Der Wahlkreis, der prägend vom Weinbau und Tourismus sowie mittelalterlichen Städten ist, hat für die diesjährige Wahl eine neue Nummer: von Wahlkreis 201 zu Wahlkreis 200. Zu den Städten, die zum Wahlkreis gehören, zählen Bad Kreuznach, Idar-Oberstein und kleinere Gemeinden in verschiedenen Verbandsgemeinden.
Kandidaten und aktuelle Ausgangslage
Neun Bewerber haben sich um das Direktmandat im Wahlkreis beworben, darunter Joe Weingarten, der bei einem erneuten Sieg seine dritte Amtszeit antreten würde. Weingarten rückte 2019 in den Bundestag nach, nachdem Andrea Nahles ihr Mandat niederlegte. Er wird unter anderem von Verteidigungsminister Boris Pistorius als Kanzlerkandidat unterstützt. Julia Klöckner, die ebenfalls erneut kandidiert, hat bereits Erfahrungen als ehemalige Bundesministerin gesammelt. Klöckner konnte den Wahlkreis bereits 2005 und 2009 für sich entscheiden und unterlag Weingarten 2021 knapp.
Die AfD tritt ebenfalls an. Ihre Kandidatin, Nicole Höchst, ist seit 2017 Abgeordnete im Bundestag und möchte ihr Mandat verlängern. Die AfD war bei der letzten Wahl die drittstärkste Kraft im Wahlkreis. Weitere Kandidaten sind Regine Kircher-Zumbrink (Grüne), Jürgen Locher (Die Linke), Patrick Bruns (FDP), Christian Alexander Schöpfer (Freie Wähler), Kerstin Mikolajewski (Volt) und Bianca Daniela Steimle (Bündnis Sahra Wagenknecht).
Zusätzlich könnte die Wahlrechtsreform, die besagt, dass Wahlkreisgewinner nicht mehr automatisch in den Bundestag einziehen, die Dynamik der Legislaturperiode verändern. Die Anzahl der Sitze im Bundestag wird nun nach den Zweitstimmen bestimmt. Jährliche Umfragen und die aktuellen Wahlergebnisse könnten die Chancen für die beiden prominentesten Kandidaten Weingarten und Klöckner beeinflussen, wie die SWR Aktuell berichtet.
Diese Wahl stellt nicht nur eine entscheidende Weichenstellung für den einzelnen Wahlkreis dar, sondern wirft auch ein Licht auf die politischen Entwicklungen in Rheinland-Pfalz, wie die Rhein-Zeitung informiert.