
Am 30. Januar 2025 fand in der Stadthalle Kandel ein „Crash-Kurs“ statt, der 180 Schüler der Integrierten Gesamtschule Kandel (IGS) ansprach, die kurz vor dem Erwerb ihres Führerscheins stehen. Moderiert wurde die Veranstaltung von den Polizisten Lena Wolff und Lukas Kern, die die Jugendlichen für die Gefahren und Folgen von Verkehrsunfällen sensibilisieren wollten.
Im Rahmen des Kurses wurde ein Film gezeigt, der Aufnahmen von Unfallautos sowie eine Erklärung der häufigsten Unfallursachen enthielt. Hinterlegt war diese eindringliche Präsentation mit Musik der irischen Musikerin Enya. Statistiken verdeutlichten, dass junge Fahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren für 60% der Unfälle verantwortlich sind. Die Hauptursachen solcher Unfälle sind Alkohol, Drogen, Ablenkung durch Handys und überhöhte Geschwindigkeit.
Persönliche Berichte und interaktive Übungen
Ein prägnantes Fallbeispiel stellte ein Unfall aus dem Jahr 2021 auf der K15 dar, bei dem ein 18-jähriger Fahrer bei Nebel überholte und zwei Personen schwer verletzt wurden. Polizeibeamter Marc Düring schilderte seine Erfahrungen am Unfalltag. Auch Rettungssanitäter Florian Wagner betonte die Wichtigkeit einer schnellen medizinischen Versorgung.
Anschließend berichtete Robin Hoffmann, ein Unfallopfer von 2021, von seinen Verletzungen und dem langen Weg der Rehabilitation. In einer interaktiven Übung teilten die Schüler ihre Zukunftswünsche über Handys, die dann auf einem Bildschirm angezeigt wurden. Zum Abschluss ließ Beamtin Wolff einen Ballon platzen, um die Fragilität von Träumen zu verdeutlichen. Schüler wie Valentin und Louisiaena äußerten sich positiv über die Auswirkungen des Kurses auf ihr Fahrverhalten und ihre Einstellung zum Autofahren.
Der „Crash Kurs RLP“ geht über die Kandel-Veranstaltung hinaus und umfasst mehrere Vorträge von Beteiligten der Rettungskette. Die Polizei thematisiert die Situation an der Unfallstelle mit schwerverletzten jungen Personen, während die Feuerwehr die Bergung der Fahrzeuginsassen und das Rettungsmanagement schildert. Rettungskräfte berichten auch von den emotionalen Herausforderungen, denen sie begegnen, einschließlich vergeblicher Reanimationsversuche und der emotionalen Reaktionen der Angehörigen.
Unfallfotos und Videos verdeutlichen eindrücklich die Folgen von Verkehrsunfällen und machen den Jugendlichen ihre Verletzlichkeit und Sterblichkeit bewusst. Es wird betont, dass hinter jedem Verkehrsunfall ein Regelverstoß steckt, sei es zu schnelles Fahren, Alkohol und Drogen am Steuer, Ablenkung durch Smartphones oder das Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes. Das Programm „Crash Kurs RLP“ hat das Ziel, das Bewusstsein zu schärfen und an die Verantwortung der jungen Fahrer zu appellieren.
Laut den Berichten bewirkt die Teilnahme am „Crash Kurs RLP“ eine nachhaltige Veränderung im Verhalten der jungen Menschen im Straßenverkehr, was in einer intensive Vor- und Nachbereitung durch Verkehrsfachberater und Lehrer verstärkt wird. Die gesamte Veranstaltung dauert ca. 90 Minuten und zielt darauf ab, das Bewusstsein der Teilnehmer für die Gefahren im Straßenverkehr zu schärfen.