Die Carl Semler Schuhfabrik in Pirmasens, Rheinland-Pfalz, hat Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Damit geht die älteste noch bestehende Schuhfabrik Deutschlands, die im Jahr 1863 gegründet wurde, einen entscheidenden Schritt zur Sanierung des Unternehmens. Das Amtsgericht Pirmasens hat dem Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung stattgegeben.
Die Gründe für die Insolvenz sind vielfältig: eine schwierige Wirtschaftslage, anhaltende Rezession, Marktveränderungen sowie gestiegene Kosten in der Schuhbranche führen zu massiven Umsatzrückgängen und Zahlungsausfällen. Wie Textilwirtschaft berichtete, ist das Ziel der Insolvenz die Sicherung des Fortbestands durch eine umfassende Sanierung. Sanierungsexperte Lukas Eisenhuth wurde als Generalbevollmächtigter bestellt und wird zusammen mit dem vorläufigen Sachverwalter Dennis Blank das Unternehmen unterstützen.
Aktuelle Situation und Produktionsdetails
Die Carl Semler Schuhfabrik produziert weiterhin Damenschuhe sowohl in Pirmasens als auch in Pécs, Ungarn. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 250 Mitarbeiter, deren Gehälter in den Monaten Januar, Februar und März durch Insolvenzgeld gedeckt sind. Die Tagesproduktion beträgt derzeit rund 1.000 Paar Schuhe. Die Geschäftsführung behält während des Sanierungsprozesses die Kontrolle über das Unternehmen, und das Hauptaugenmerk liegt auf der Erhaltung möglichst vieler Arbeitsplätze, wie Merkur berichtete.
