
Am 22. März 2025 berichteten Medien über die anhaltenden Folgen der Corona-Pandemie, die in der Bevölkerung unterschiedlich ausgeprägt sind. Der Großteil der Menschen hat die Pandemie relativ glimpflich überstanden, doch es gibt zahlreiche Langzeitfolgen, die insbesondere Kinder und Jugendliche betreffen.
Ein Beispiel hierfür ist der 15-jährige Theo Astor, der aufgrund seiner Erkrankung an Corona und den daraus resultierenden gesundheitlichen Einschränkungen im Rollstuhl sitzt. Theo erkrankte im März 2022 zusammen mit seiner Familie und entwickelte daraufhin Muskelschmerzen, Magenprobleme und anhaltende Erschöpfung. Nach einem Zusammenbruch im Juni 2022 wurde er zum Pflegefall und leidet an einer schweren Form des Chronischen Fatigue-Syndroms. In Rheinland-Pfalz kämpfen etwa 17.500 Menschen drei Monate nach einer COVID-19-Infektion mit solchen gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Dr. Astrid Weber, die Leiterin des Ambulanten Corona-Kompetenzzentrums in Koblenz, schätzt, dass zwischen 0,4 und 3 Prozent der Bevölkerung an Long-Covid erkranken.
Langfristige Auswirkungen auf die psychische Gesundheit
Die Behandlung von Long-Covid-Patienten ist geprägt von langen Wartelisten in den Ambulanzen. Während bei älteren Menschen häufig Herz- und Lungenerkrankungen beobachtet werden, kämpfen jüngere Patienten oft mit chronischer Müdigkeit. Aktuell konzentrieren sich die therapeutischen Ansätze auf die Symptome wie Müdigkeit und Schlafprobleme, da es bisher keine spezifischen Medikamente gegen Long-Covid gibt. Dr. Weber fordert daher dringend mehr Gelder für Forschung sowie schnellere Studien und Anträge.
Darüber hinaus hat sich die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen seit der Pandemie deutlich verschlechtert. Eine Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf zeigt, dass Schulangst, Angst vor sozialen Kontakten, Einsamkeit und Depressionen bei Schulkindern zugenommen haben. In einer Dokumentation des Journalisten Sascha Becker werden persönliche Schicksale gezeigt. Becker berichtet von Eltern, deren Kinder Schwierigkeiten haben, in den Alltag zurückzufinden, und von einem jungen Witwer, der unter sozialer Isolation leidet. Er betont die Notwendigkeit, offen über die Erfahrungen während der Pandemie zu sprechen und die damit verbundenen Ereignisse aufzuarbeiten.
Zusätzlich wird in einem Artikel von der AOK auf die Problematik von Long-Covid bei Kindern und Jugendlichen eingegangen. Es gibt keinen Standard für die Diagnose oder die Behandlung von Long-Covid, was die Situation für Betroffene erschwert. Die Vielzahl der Symptome verlangt nach individuellen Behandlungsansätzen, wobei schwerste Symptome vorrangig behandelt werden sollten. Selbsthilfestrategien wie Entspannungstechniken und Atemübungen können für Kinder und Eltern hilfreich sein. Physiotherapie, Atemtherapie und Ergotherapie gehören ebenfalls zu den Behandlungsmöglichkeiten, die je nach Bedarf angewendet werden können. Für die meisten Kinder und Jugendlichen ist Long-Covid häufig nur eine vorübergehende Episode, dennoch bedarf es dringend Fortschritte in der Forschung, um die Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern, insbesondere für Kinder mit Long Covid und ME/CFS, wie [AOK](https://www.aok.de/pk/magazin/familie/kinder/long-covid-bei-kindern-und-jugendlichen-infos-fuer-eltern/) berichtete.
Für weitere Informationen über die langfristigen Auswirkungen der Pandemie auf die Bevölkerung wurde auch auf die Berichterstattung von [SWR](https://www.swr.de/swr1/sonntagmorgen-2025-03-23-fuenf-jahre-corona-was-von-der-pandemie-uebrig-bleibt-100.html) verwiesen.