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Herbert Mertin, der rheinland-pfälzische Justizminister und Mitglied der FDP, ist am Freitag, den 21. Februar 2025, plötzlich und unerwartet verstorben. Dies wurde von einem Sprecher des FDP-Landesverbands mitgeteilt. Mertin erlag seinen Verletzungen, nachdem er während einer Feierstunde für ehrenamtliche Richter in Koblenz kollabiert war und anschließend ins Krankenhaus gebracht wurde, wo er verstarb. Er wurde 66 Jahre alt.
Die Nachricht von Mertins Tod hat in der politischen Landschaft für große Bestürzung gesorgt. Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) sowie Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) ehrten Mertin als einen herausragenden Vertreter demokratischer Werte. Bundesverkehrs- und Justizminister Volker Wissing äußerte sich ebenfalls betroffen und nannte Mertin ein Vorbild, einen verlässlichen Ratgeber, einen Freund und einen wunderbaren Menschen.
Ein Leben für die Justiz
Herbert Mertin wurde 1958 in Chile geboren und kam 1971 mit seiner Familie nach Deutschland, wo sie sich in Rheinland-Pfalz niederließen. Er nahm sein Abitur in Linz am Rhein und studierte anschließend Jura in Mainz und Bonn. Mertin trat 1983 im Alter von 25 Jahren der FDP bei und wurde 1996 in den Landtag gewählt.
Seine politische Karriere begann er 1999, als er zum ersten Mal Justizminister wurde, nachdem er Peter Caesar nach dessen Erkrankung nachfolgte. Mertin war bekannt für seinen Einsatz für Bürgerrechte und eine unabhängige Justiz und war aktiv in Konflikte um die Besetzung von Richterposten verwickelt. Nach der Landtagswahl 2006 wurde Mertin zu einem heimlichen Oppositionsführer im Landtag, während er weiterhin eine kritische Haltung gegenüber der SPD und sogar eigenen Parteikollegen einnahm.
Nach dem Ausscheiden der FDP aus dem Landtag im Jahr 2011 kehrte Mertin als Anwalt nach Koblenz zurück. 2021 trat er erneut als Justizminister in die erste Ampelkoalition unter Malu Dreyer (SPD) ein. Besonders während der COVID-19-Pandemie sprach er sich vehement für eine schnelle Rücknahme von Grundrechtseingriffen aus. Bei der Landtagswahl 2021 wurde die Ampelkoalition bestätigt, sodass Mertin im Amt blieb.
Er hinterlässt seine Frau und vier erwachsene Söhne, die in dieser schweren Zeit Unterstützung benötigen.