Ludwigshafen

Streit um Neubaugebiet in Rheingönheim: Bürger wehren sich massiv!

In Ludwigshafen ist der Streit um das geplante Neubaugebiet „Im Kappes“ innerhalb der CDU intensiv geworden. Der Rheingönheimer Ortsverband hat die Erschließung des Neubaugebiets abgelehnt, während die Stadtratsfraktion der CDU das Vorhaben vorantreiben will. Dieser Konflikt hat bereits im Dezember an Schärfe gewonnen und führt zu Spannungen zwischen der Ludwigshafener Parteispitze und dem Rheingönheimer Ortsverband, wie die Rheinpfalz berichtete.

Die Stadt Ludwigshafen plant die Umnutzung von Äckern und einer Weide in Rheingönheim für ein Neubaugebiet, das mindestens zehn Hektar umfassen soll. Laut dem Baudezernenten Alexander Thewalt werden bis 2035 in Ludwigshafen rund 2.000 neue Wohnungen benötigt. Geplant sind 300 bis 400 Wohneinheiten, die sowohl für Einfamilien- als auch Mehrfamilienhäuser geeignet sein sollen. Allerdings wehren sich eine Bürgerinitiative sowie der Ortsbeirat gegen diese Pläne, wie der SWR berichtet.

Bürgerinitiative fordert Erhalt der Fläche

Die Bürgerinitiative Rheingönheim hat rund 1.000 Unterstützer mobilisiert und fordert den Erhalt des Gebiets als unversiegelte Fläche und Naherholungsgebiet. Der Sprecher der Bürgerinitiative, Andreas Mattern, hebt die Bedeutung des Gebiets für Spaziergänge, die Freizeitgestaltung von Kindern mit Pferden sowie die Biolandwirtschaft hervor. Kritisiert wird außerdem, dass das Gebiet als gesetzlich geschütztes Überschwemmungsgebiet klassifiziert ist. Unterstützung erhält die Initiative von der Deutschen Umwelthilfe, die den Erhalt unbebauter Flächen für klimarelevante Funktionen fordert.

Ein Bio-Landwirt, der Ackerflächen im geplanten Neubaugebiet bewirtschaftet, sieht durch die Pläne seine Existenz bedroht. Der Baudezernent Thewalt hingegen bezeichnet die Ackerfläche als biologisch wenig wertvoll und betont, dass viele der Kritikpunkte der Bürgerinitiative geprüft werden. Auch wird befürchtet, dass das Neubaugebiet vor allem für Gutverdiener interessant sein könnte, während Sozialwohnungen nicht vorgesehen sind. Bereits im Jahr 2000 hatte die Stadt versucht, im Gebiet „Im Kappes“ eine Neubausiedlung zu errichten, jedoch ohne Erfolg.