FeuerwehrMayen-KoblenzUmwelt

Ölkatastrophe in Thürer Wiesen: Tod und Chaos nach Tanklasterunfall!

Ein Tanklasterunfall bei Mendig hat zu einem erheblichen Heizölverlust im Naturschutzgebiet „Thürer Wiesen“ geführt, was schwerwiegende Konsequenzen für die Tierwelt und die Umwelt mit sich bringt. Angaben zufolge hatte der Tanklaster rund 30.000 Liter Heizöl geladen, von denen ein Großteil in die Oberflächenentwässerung und das Regenrückhaltebecken gelangte. Die Feuerwehr konnte 18.000 Liter Heizöl absaugen, dennoch bleibt die Situation kritisch.

Umweltministerin Katrin Eder (Bündnis 90/Die Grünen) besuchte den Unfallort und bezeichnete die Situation als Öl-Unglück mit verheerenden Folgen. Die Unklarheit über die Auswirkungen des Unfalls auf das Grundwasser und die Tierwelt ist laut den Berichten groß. Auch ein geplantes Wasserbüffelprojekt im Naturschutzgebiet ist betroffen. Insgesamt wurde berichtet, dass zahlreiche Wasservögel, darunter Stockenten und Blässhühner, stark gefährdet sind; das Öl führt zu Unterkühlung und qualvollem Tod. Zudem sind Amphibien und Fische in Gefahr, da Sauerstoffmangel im Wasser zu einem Fischsterben führen kann.

Fortschritte bei Reinigungsarbeiten

Die Reinigungsarbeiten im Naturschutzgebiet dauern noch mehrere Wochen an. Ein Sprecher der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz informierte darüber, dass die kontaminierten Sumpfgebiete weiter gereinigt werden und Kanäle zu einem Regenrückhaltebecken bereits durchgespült wurden. Die Ölrückstände werden aufgefangen und fachgerecht entsorgt. Allerdings sind die Arbeiten im Naturschutzgebiet noch nicht abgeschlossen, da neue Ölsperren in den kommenden Wochen ausgetauscht werden müssen. Das Technische Hilfswerk (THW) aus drei Bundesländern ist im Einsatz, um die Aufräumarbeiten zu unterstützen.

Im Zusammenhang mit dem Ölunfall sind bereits etwa 200 tote Tiere dokumentiert worden, von ursprünglich 76 geretteten Vögeln überlebte die Hälfte nicht einmal den ersten Tag. Francis Kauermann von der Wildvogelpflegestation Kirchwald sucht weiterhin nach toten und ölverschmierten Tieren im Naturschutzgebiet, wo derzeit rund 40 Vögel aufgepäppelt werden. Die Tiere müssen etwa vier bis sechs Wochen in der Pflegestation bleiben.

Dieses Unglück hat nicht nur ökologische Konsequenzen, sondern auch wirtschaftliche, da die Schadenshöhe des Vorfalls noch unklar ist und die Kreisverwaltung auf einen Versicherungsfall hofft. Kritiker bemängeln die verspätete Warnung und das Fehlen von ausreichenden Absperrungen, sodass auch Hunde und Kinder mit dem kontaminierten Wasser in Kontakt gekommen sind. Der Tanklaster war auf einen Gullydeckel gefallen, was den Ölfluss in den Regenwasserkanal zur Folge hatte.

Für die Region und vor allem für das Naturschutzgebiet „Thürer Wiesen“ ist die Lage angespannt, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickeln wird. Die Einsatzkräfte arbeiten weiterhin intensiv an der Schadensminimierung.