Neuwied

Gedenktag 2025: 80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz

Am 27. Januar 2025 wird der 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau begangen. An diesem Tag finden weltweit diverse Gedenkveranstaltungen statt, die an die Opfer des Holocaust erinnern.

In Neuwied gedenkt die dortige Gruppe von Amnesty International der Toten am Mahnmal für die Opfer des Faschismus. Die Gedenkstunde wird von Inge Rockenfeller eröffnet, die den Völkermord an den Juden unter der Herrschaft Hitlers thematisiert, bei dem etwa 6 Millionen Menschen ihr Leben verloren. Rockenfeller zieht außerdem Parallelen zu Martin Niemöller, einem prominenten Geistlichen und Widerstandskämpfer, der zwischen 1937 und 1945 in Gefängnissen und Konzentrationslagern inhaftiert war und 1945 befreit wurde. Der Oberbürgermeister von Neuwied, Jan Einig, bittet um eine Schweigeminute für den verstorbenen Pfarrer Werner Zupp, der sich für Demokratie und gegen Rassismus einsetzte.

Erinnerungen und Botschaften der Hoffnung

Bei der Gedenkveranstaltung erinnert die Amnesty-Sprecherin Susanne Kudies an Oskar Schindler, der über 1300 Juden vor der Deportation rettete. Schindler beschäftigte diese Menschen als Zwangsarbeiter in seiner Fabrik. Ein eindrückliches Zitat von ihm lautet: „Wenn du siehst, dass Menschen Hilfe benötigen und du weißt, dass du helfen kannst, zögere nicht! Steh auf und tue es!“ Kudies liest zudem einen Auszug aus den Gedanken eines Nachfahren von Schindler-Juden, Michel Friedman. Rockenfeller betont, dass auch in der heutigen Zeit Diktaturen existieren und es wichtig ist, sich gegen Ungerechtigkeiten zu widersetzen. Amnesty International unterstützt Menschen, die Missstände aufdecken und das öffentliche Bewusstsein schärfen.

Parallel dazu beginnt die Hauptveranstaltung zur Gedenkfeier in Auschwitz um 16:00 Uhr in einem speziellen Zelt am Tor des ehemaligen Lagers Auschwitz II-Birkenau. Ein Güterwagen, der direkt vor dem Tor aufgestellt wird, dient als Symbol dieser Gedenkfeier. Alle Auschwitz-Überlebenden sind zur Teilnahme eingeladen, ebenso Staatsdelegationen und Vertreter verschiedener Institutionen aus aller Welt. Zudem wird ein TV-Signal, produziert von der polnischen Fernsehanstalt, weltweit übertragen. Institutionen und Organisationen sind angehalten, einen Raum zu schaffen, in dem die Übertragung gemeinsam angesehen werden kann.

Die Gedenkveranstaltungen finden nicht nur in Neuwied, sondern auch am Ort des Geschehens statt, wo das Museum am 26. und 27. Januar 2025 für Besucher geschlossen bleibt, um einen besonderen offenen Bereich für die Jubiläumsfeierlichkeiten am 27. Januar zu schaffen. Vor der Befreiung von etwa 7.000 Gefangenen durch die Soldaten der Roten Armee wurden in Auschwitz etwa 1,1 Millionen Menschen ermordet, darunter hauptsächlich Juden sowie Polen, Roma, sowjetische Kriegsgefangene und Menschen anderer Nationalitäten. Auschwitz gilt heute als Symbol des Holocaust und der Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs. Im Jahr 2005 erklärten die Vereinten Nationen den 27. Januar zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, wie auf Blick aktuell und Auschwitz.org hervorgehoben.