FeuerwehrWesterwaldkreis

Westerwaldkreis rüstet sich: Neue Strategie gegen Waldbrände!

Der Westerwaldkreis hat umfassende Maßnahmen zur Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden eingeleitet. Am 1. April 2023 trat der Alarm- und Einsatzplan zur Waldbrandbekämpfung in Kraft, der in Zusammenarbeit mit zehn Verbandsgemeinden erstellt wurde. Im Rahmen dieses Plans wurden zwei Waldbrandzüge bei der Feuerwehr gebildet, um den Herausforderungen durch die zunehmende Gefährdung durch Brände besser begegnen zu können.

Die Erste Kreisbeigeordnete Gabriele Wieland machte auf die steigende Gefahr von Vegetations- und Waldbränden aufmerksam, insbesondere im Kontext der klimatischen Veränderungen. Markus Brenner, der stellvertretende Brand- und Katastrophenschutzinspekteur, wies darauf hin, dass die Wasserversorgung für Feuerwehren durch diese Klimaänderungen zunehmend erschwert wird. Zur Verbesserung der Löschmöglichkeiten wurden in interkommunaler Zusammenarbeit sechs Tanklöschfahrzeuge (TLF) mit einem Löschwasservorrat von 4.000 Litern beschafft, die auch für unwegsames Gelände geeignet sind.

Ausrüstung und Einsatzstruktur

Die Ausrüstung der neu gebildeten Waldbrandzüge wurde mit der Auslieferung von vier Rollcontainern vervollständigt. Diese Rollcontainer sind strategisch an den Standorten Höhr-Grenzhausen und Müschenbach stationiert. Zwei der Container enthalten Faltbehälter mit einem Fassungsvermögen von 35.000 Litern, die zur Bereitstellung größerer Wassermengen dienen, während die anderen zwei Container technisches Gerät wie Waldbrandwerkzeuge, Löschrucksäcke und Schläuche bereitstellen.

Die Alarmierung der Waldbrandzüge erfolgt so, dass der Grundschutz in den Gemeinden nicht gefährdet wird. Der Waldbrandzug Nord ist in den Verbandsgemeinden Höhr-Grenzhausen, Montabaur, Ransbach-Baumbach, Selters, Wallmerod und Wirges im Einsatz. Im Süden rückt der Waldbrandzug nach Bad Marienberg, Hachenburg, Rennerod und Westerburg aus.

Zusätzlich zu den lokalinitiierten Maßnahmen wird auch an neuen Methoden zur Bekämpfung von Waldbränden geforscht. So arbeiten Fraunhofer EMI und CAURUS Technologies GmbH an einem neuartigen Löschverfahren, dessen Ziel die Verbesserung der Effizienz der Waldbrandbekämpfung aus der Luft ist. Studien zeigen, dass die Größe der Wassertröpfchen und die Position der Löschwolke den Erfolg des Löschens erheblich beeinflussen können. Das neue Verfahren soll eine schnellere Bekämpfung von Vegetationsbränden ermöglichen und die Effizienz des Wassereinsatzes vervielfachen, wie [Fraunhofer EMI](https://www.emi.fraunhofer.de/de/geschaeftsfelder/sicherheit/forschung/waldbraende-effizienter-bekaempfen.html) berichtete.