
Im Tiergarten Worms sind seit Dezember letzten Jahres vier junge Europäische Wölfe zu Hause. Nach einer Eingewöhnungsphase von neun Wochen zeigen sich die Tiere bereits selbstbewusst in ihrer naturnah gestalteten Anlage. Die Wurfgeschwister wurden von Revierleiterin Nina Au und ihrem Team in den Tiergarten gebracht, wobei der Übergang in die öffentliche Anlage behutsam gestaltet wurde, um Stress und Konflikte zu vermeiden. Der Freundeskreis Tiergarten Worms e.V. hat die Schirmherrschaft über die Wolfsanlage übernommen.
Die vier Jungwölfe haben individuelle Namen erhalten: Darko, der größte Wolf, symbolisiert Kraft und Dominanz; Loki, der agile und verspielte Wolf, ist nach dem nordischen Gott benannt; Yuri, dessen Name „Beschützer“ bedeutet, passt zu seinem sanften Wesen; und Fenris, benannt nach dem legendären Wolf der nordischen Mythologie. Darko hat sich als Anführer etabliert und strahlt Ruhe und Autorität aus. Diese Wölfe stehen im Mittelpunkt von Veranstaltungen im Tiergarten, darunter Sonderführungen und Schaufütterungen. Ein Infostand mit dem NABU Worms-Wonnegau informiert Besucher über Wölfe, was besonders Kinder interessiert.
Der Verlust von Wolf Goldie
Ein weiterer Wolf, Goldie, ist im Alter von über 14 Jahren friedlich eingeschlafen. Er hatte am Vortag noch gut gefressen und zeigte sich agil im Wolfsrudel. Goldie, der fast 15 Jahre alt wurde, war bekannt für seine markanten Gesichtszüge und sein ruhiges Wesen. Tiergartenleiter Marco Mitzinger äußerte in Erinnerung an Goldie, dass er als Charakterkopf und Schönheit beeindruckte und nun vermisst wird.
Goldie hatte zwei Brüder, die ebenfalls im Tiergarten Worms geboren wurden. Eine Wölfin namens Anouk und ihre Tochter Takaja haben fast zeitgleich Wölfe zur Welt gebracht, die den gesamten Wurf durchbrachten. Anouk blieb mit ihren Jungen im Tiergarten, während andere Wölfe an zoologische Einrichtungen vermittelt wurden. Nachdem Anouk 2013 verstarb, blieben nur die männlichen Wölfe zurück, darunter Goldie. Der Tiergarten verfolgt eine respektvolle Haltung gegenüber dem natürlichen Tod der Tiere. Eine Eingreifmaßnahme wird bei kranken und leidenden Tieren in Erwägung gezogen. Nach dem Ableben der verbliebenen Wölfe plant der Tiergarten, ein neues Wolfspaar für ein zukünftiges Rudel zu holen. Das Team des Tiergartens führt regelmäßige Gesundheitschecks durch und beobachtet die Tiere.