
In einem wegweisenden Urteil hat eine Richterin den rechtlichen Ausschluss von Transmenschen aus dem US-Militär gestoppt. Dies berichtete Radio Köln. Richterin Ana C. Reyes stellte fest, dass die Anordnung, die von US-Präsident Donald Trump erlassen wurde, gegen das Verfassungsgebot der Gleichbehandlung verstößt. Reyes betonte, dass solche Urteile zu öffentlichen Debatten und Berufungen führen könnten, was in einer Demokratie grundsätzlich positiv sei. Zudem hob sie hervor, dass der Präsident eine Politik hätte entwickeln können, die die Einsatzbereitschaft der Armee und das Recht auf Gleichbehandlung in Einklang bringt, was in diesem Fall nicht geschehen sei.
Im Mittelpunkt der Diskussion steht eine Weisung des US-Verteidigungsministeriums, die den weitgehenden Ausschluss von Transmenschen vom Militärdienst vorsieht. Diese Richtlinie, die auf Befehl Trumps erarbeitet wurde, besagt, dass der Dienst von Transmenschen nicht im besten Interesse der Streitkräfte sei. Die Regelung sieht zudem vor, dass Personen mit einer Diagnose oder Vorgeschichte von „Geschlechtsdysphorie“ identifiziert und vom Militär ausgeschlossen werden sollen. Unter der früheren Administration von Barack Obama war es Transmenschen seit 2016 erlaubt, offen im Militär zu dienen, was nun wieder in Frage gestellt wird.
Politische und gesellschaftliche Reaktionen
Kritiker der neuen Richtlinien, wie sie in einer weiteren Berichterstattung von ZDF aufgeführt sind, sehen die Maßnahmen als diskriminierend und potenziell schädlich für die Einsatzbereitschaft der Truppe. Das Pentagon erkennt lediglich zwei Geschlechter an und verlangt, dass Dienstmitglieder gemäß ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht angesprochen werden. Zudem sollen geschlechtsangleichende Behandlungen nicht mehr von der Militärgesundheitsvorsorge übernommen werden. Menschenrechtsorganisationen äußern den Verdacht, dass die Entscheidung ideologisch motiviert ist.
Die genaue Anzahl der Transmenschen im Militär bleibt unklar, Schätzungen jedoch deuten darauf hin, dass sie einen niedrigen einstelligen Prozentsatz im aktiven Dienst ausmachen. Die Situation, die sich nun abzeichnet, könnte weitreichende Diskussionen über die Rechte von Transmenschen und deren Integration in das Militär nach sich ziehen.