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In ganz Deutschland fanden am Wochenende massive Proteste gegen Rechtsextremismus und für Demokratie statt. Die Veranstalter berichten von über 250.000 Teilnehmenden allein in Berlin, wo die Demonstration „Aufstand der Anständigen – Demo für die Brandmauer“ stattfand. Publizist Michel Friedman sprach auf der Kundgebung und betonte die Wichtigkeit der Demokratie, während er die AfD als rechtsextremistischen Verdachtsfall kritisierte. Die Berliner Verkehrsbetriebe mussten den U-Bahnhof Bundestag aufgrund der Überfüllung sperren.
In Kiel demonstrierten zwischen 13.000 und 15.000 Menschen, obwohl nur 2.500 angemeldet waren. Der Oberbürgermeister Ulf Kämpfer bezeichnete die Veranstaltung als eine der größten seit Jahrzehnten. In Flensburg versammelten sich 5.000 Menschen unter dem Motto „Schulterschluss für Demokratie“, während in Elmshorn 620 Teilnehmende an einer Demo gegen Rechts teilnahmen, obwohl nur 100 angemeldet waren. Diese Demonstrationen wurden durch das gemeinsame Votum von CDU, FDP und AfD für eine verschärfte Migrationspolitik ausgelöst, was auch in weiteren Städten scharfe Proteste hervorrief.
Proteste in mehreren Städten
Auch in anderen Städten des Landes kam es zu Gegenbewegungen. In Bonn erschienen über 10.000 Teilnehmende zu einer „Kundgebung für Demokratie, Menschenrechte und Vielfalt“. In Saarbrücken zählten die Behörden rund 15.000 Protestierende, während in Hamburg etwa 65.000 Menschen unter dem Motto „Hamburg steht zusammen: Wer mit Faschisten paktiert, hat nichts kapiert!“ demonstrierten. In Köln versammelten sich etwa 1.000 Wassersportler unter dem Motto „Bunt statt braun“.
Hintergrund der Proteste ist unter anderem ein rechtlich unverbindlicher Forderungsantrag, der von CDU und CSU im Bundestag durchgesetzt wurde und die Zusammenarbeit mit der AfD thematisiert. Kritiker, darunter CDU-Chef Friedrich Merz, sehen die Zusammenarbeit mit der AfD als problematisch an. Die Diskussionen über die Maßnahmen zur Begrenzung der Zuwanderung sind besonders vor den bevorstehenden Bundestagswahlen von großer Bedeutung.
Weitere ähnliche Aktionen in Schleswig-Holstein sind in den kommenden Wochen geplant, und bereits am Freitag konnten die Veranstalter 25.000 Menschen verzeichnen, die gegen das Unionsvotum mit der AfD protestierten.
Die Details zu den Demonstrationen wurden von ndr.de und tagesschau.de berichtet.