Deutschland

Riesiger Riss unter der Türkei: Geologen schlagen Alarm!

Ein internationales Forschungsteam hat einen riesigen Riss unter der Türkei entdeckt, der sich in Richtung des nordwestlichen Iran dehnt. Dieser Riss verläuft unter dem Zagros-Gebirge und erstreckt sich von der Türkei bis zum Irak. Die Wissenschaftler untersuchen die geologischen Kräfte des Zagros-Gebirges in der irakischen Region Kurdistan, die über die letzten 20 Millionen Jahre wirkten. Laut Dr. Renas Koshnaw hängt der Rest des urzeitlichen Neotethys-Ozeans noch an der arabischen Platte, ist jedoch in der Türkei bereits abgerissen.

Die Erkenntnisse dieser Forschung wurden im Fachjournal Solid Earth veröffentlicht. Der Riss, der sich von der Türkei Richtung Irak ausbreitet, zieht die Erdkruste nach unten und erzeugt Platz für Sedimentablagerungen. Das Zagros-Gebirge erstreckt sich über 1500 Kilometer von der Osttürkei bis zum Golf von Oman und entstand durch die Kollision der afrikanischen, arabischen und indischen Kontinentalplatten mit der eurasischen Platte.

Geologische Untersuchungen und Ergebnisse

Wie scinexx.de berichtet, handelt es sich unter der Türkei und dem Zagros-Gebirge um ein tektonisches Relikt des Neotethys-Ozeans, wobei Geologen feststellen konnten, dass ein ozeanisches Plattenstück abreißt. Während der Riss unter der Türkei bereits vollzogen ist, ist dieser Prozess unter dem Zagros-Gebirge noch nicht abgeschlossen. Das Gewicht des abgerissenen ozeanischen Plattenstücks zieht das Gebirgsvorland im Irak nach unten und hat eine tiefe, sedimentgefüllte Senke geschaffen.

Die Grenze zwischen der Arabischen und der Eurasischen Erdplatte verläuft von der östlichen Türkei bis zum Persischen Golf. Die Kollision der Platten begann mit der Nordwanderung Afrikas, was dazu führte, dass der ozeanische Teil der Arabischen Platte unter die Eurasische Platte geschoben wurde. Vor etwa 25 Millionen Jahren stoppte die Subduktion des ozeanischen Neotethys-Plattenstücks. Geologische und seismische Analysen zeigen, dass die Senke im Zagros-Gebirge drei bis vier Kilometer tief ist und nahezu vollständig mit Sedimenten gefüllt ist.

Seismische Messungen verdeutlichen, dass die Absenkung im Zagros-Vorland größer ist, als durch die Last des Zagros-Gebirges zu erwarten wäre. Das alte Neotethys-Plattenstück zieht die Erdkruste nach unten und verursacht somit diese übermäßige Absenkung. Unter Anatolien ist die Senke flacher, und der Untergrund hebt sich seit etwa 15 Millionen Jahren, was auf ein heißeres und weicheres Material im oberen Erdmantel hindeutet.

Diese Forschung könnte nicht nur das Verständnis der geologischen Prozesse in der Region verbessern, sondern auch praktische Anwendungen zur Suche nach Erzlagerstätten und zur Einschätzung von Erdbebenrisiken unterstützen, wie merkur.de betont.