
Die Diskussion um die stillgelegte Bahnstrecke zwischen Merzig und Niederlosheim ist aktuell in den Fokus gerückt. Laut einem Bericht der Saarbrücker Zeitung hat der Stadtrat von Merzig bereits im Vorfeld der anstehenden Sitzungen eine Ablehnung der Reaktivierung angekündigt. Die Landesregierung des Saarlandes hatte Mitte November 2024 die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung von Eisenbahnstrecken für den Personennahverkehr präsentiert. Kommunen wurden aufgefordert, bis zum 9. Mai Rückmeldungen zu ihrem Standpunkt abzugeben, wobei der Stadtrat von Merzig und der Gemeinderat von Losheim am See am 8. Mai ihre Entscheidungen mitteilen werden.
Die Rückmeldungen der Kommunen werden entscheidend für die Fortsetzung der Planungen zur Reaktivierung sein. Währenddessen werden in einer anderen Quelle einige Details zur ehemaligen Merzig-Büschfelder-Eisenbahn (MBE) aufgeführt, die auf einem Abschnitt von ca. 6,4 km für Museumsbahnbetrieb genutzt wird. Laut saarland.de ist jedoch ein Abschnitt zum Industriepark Holz aufgrund von Mängeln gesperrt, und die Trasse zwischen Industriepark Holz und Büschfeld ist bereits abgebaut.
Geplante Reaktivierung der Strecke
Für die Reaktivierung der 12,5 km langen Strecke von Merzig nach Losheim wurden verschiedene Haltepunkte wie Merzig Bahnhofsvorplatz, Merzig Amtsgericht und Losheim untersucht. Eine Elektrifizierung der Strecke ist ebenfalls vorgesehen, um S-Bahn-Züge aus Kaiserslautern zu integrieren. Diese Züge würden südlich des Bahnhofs Merzig auf das Gleis nach Losheim wechseln und an einem neuen Bahnsteig halten.
Insgesamt werden für die geplanten Maßnahmen Investitionskosten von etwa 28 Millionen Euro veranschlagt, die für die Errichtung von Außenbahnsteigen, Bahnübergängen und die Instandsetzung der Strecke benötigt werden. Zudem gibt es für den Wiederaufbau eines 5,5 km langen Abschnitts der Primstalbahn zwischen Büschfeld und Dagstuhl eine geschätzte Kostenschätzung von ca. 15 Millionen Euro.
Es besteht eine hohe Nachfrage nach Verbindungen zwischen Merzig und Losheim, die durch die Reaktivierung der Strecke im Vergleich zur Busverbindung signifikante Reisezeitersparnisse erzielen könnte. Ein erwähntes Nutzen-Kosten-Verhältnis von über 1,0 lässt auf positive ökonomische Effekte hoffen, während für den Abschnitt nach Wadern aufgrund unzureichender Verhältnisse kein ausreichendes Ergebnis erwartet wird.