
Am Montag, dem 12. Mai 2025, wurde eine 59-jährige Frau aus dem Regionalverband Saarbrücken Opfer eines Telefonbetrugs. Die Landespolizeidirektion Saarland gab hierzu am Dienstagnachmittag bekannt, dass die Täter sich als Polizeibeamte ausgegeben hatten und behaupteten, die Tochter der Frau habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Der Anruf erfolgte gegen 14.15 Uhr auf dem Festnetztelefon der Geschädigten.
Die Betrüger forderten eine hohe Kaution, um die Inhaftierung der Tochter zu verhindern. In der Folge fuhr die Frau zu einer angegebenen Adresse in der Feldmannstraße in Saarbrücken. Dort übergab sie gegen 16.00 Uhr Bargeld und Wertgegenstände im mittleren fünfstelligen Bereich an eine Frau, die als „Geldempfängerin“ bezeichnet wurde. Diese Frau wurde als etwa 165 bis 170 cm groß beschrieben und hatte eine schmale Statur sowie schulterlange blonde Haare, möglicherweise in Form eines Bobs oder einer Perücke. Sie war in brauner enger Lederhose, einer dunklen kurzen Jacke und einer reflektierenden Sonnenbrille gekleidet.
Weitere Vorfälle
In einem ähnlichen Fall wurden zwischen dem 11. und 15. Oktober von Betrügern hohe Summen erbeutet, wie die Nachrichtenagentur SR berichtete. Anrufer gaben sich in diesem Fall als Verkehrspolizist und Staatsanwalt aus und behaupteten, die Schwiegertochter einer Seniorin habe ebenfalls einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Das Opfer musste in diesem Kontext eine Kaution zahlen und übergab an drei Tagen Bargeld und Wertgegenstände im Wert von über 100.000 Euro. Der Betrug wurde erst durch ein Gespräch des Opfers mit seinem Sohn und seiner Schwiegertochter aufgeklärt.
Die Polizei hat mittlerweile über die Masche der sogenannten Schockanrufer informiert und gibt Verhaltenstipps für potenzielle Opfer. Sollte jemand in einem Anruf um Geld oder Wertgegenstände gebeten werden, empfiehlt die Polizei, das Gespräch sofort zu beenden und, im Zweifelsfall, Angehörige oder die Polizei unter bekannten Nummern zu kontaktieren. Es wird gewarnt, dass die Rückruffunktion des Telefons nicht genutzt werden sollte, um nicht erneut bei Betrügern anzurufen. Zudem sollte man keine persönlichen oder finanziellen Informationen am Telefon preisgeben und kein Geld an unbekannte Personen übergeben. Bei Erkennung eines Betrugsanrufs wird geraten, die Polizei umgehend zu informieren.
Die Polizei bittet in dem aktuellen Fall um Hinweise von Zeugen, die zwischen 15.00 und 17.00 Uhr im Bereich der Feldmannstraße verdächtige Beobachtungen gemacht haben. Hinweise können unter der Telefonnummer (0681)962-2530 beim Dezernat LPD 241 gemeldet werden.