
In der Ostsee wurde erneut ein Unterseekabel beschädigt, und die Bundesregierung beteiligt sich aktiv an den Ermittlungen zur Klärung dieses Vorfalls. Wie der Farang berichtete, verwies der Regierungssprecher auf die NATO-Operation „Baltic Sentry“ (Ostsee-Wachposten), an der Deutschland beteiligt ist. Dieser Vorfall verdeutlicht die Verwundbarkeit der kritischen Unterwasserinfrastruktur und führt dazu, dass die Bundesregierung die Bedeutung einer erhöhten Präsenz in der Ostsee und besserer Schutzmaßnahmen betont.
Ein Sprecher des Auswärtigen Amts äußerte die Befürchtung, dass hybride Bedrohungen zunehmen werden. Daher hat Deutschland konkrete Vorschläge für das Treffen der EU-Außenminister in Brüssel gemacht, zu denen eine engere Koordinierung zwischen EU und NATO sowie ein besserer Informationsfluss gehören. Insbesondere zwischen Schweden und Lettland wurde am Wochenende ein Seekabel beschädigt, und die Ermittlungen laufen wegen möglicher Sabotage. Bereits in den vergangenen Wochen gab es mutmaßliche Sabotageakte durch die sogenannte russische Schattenflotte, die mehrere Kabel und Leitungen in der Ostsee angegriffen haben sollen, wobei die Schäden durch Schiffsanker verursacht wurden.
NATO reagiert auf die Bedrohungen
Die NATO hat als Reaktion auf die steigenden Bedrohungen eine multinationalen Flotte vor der estnischen Küste eingesetzt, um die unterseeische Infrastruktur in der Ostsee zu verteidigen, wie Central European Times berichtet. Dieser Einsatz, der unter dem Namen „Baltic Sentry“ geführt wird, zielt darauf ab, hybride Bedrohungen abzuwehren, die auf Stromkabel, Pipelines und Datenleitungen abzielen. Die Mission folgt auf kürzliche Vorfälle mutmaßlicher Sabotage, darunter Schäden an der Balticconnector-Gaspipeline und dem Estlink 2-Stromkabel.
Am 25. Dezember 2024 kam es zum Ausfall des Estlink 2-Kabels, wodurch die grenzüberschreitende Kapazität zwischen Estland und Finnland von 1.016 MW auf 358 MW reduziert wurde. Am selben Tag erlebten vier Telekommunikationskabel Störungen, wobei zwei Kabel der finnischen Firma Elisa bis zum 6. Januar 2025 unterbrochen blieben.
Baltische Nationen befinden sich seit Russlands Invasion in der Ukraine 2022 in erhöhter Alarmbereitschaft wegen möglicher Sabotage. Ermittler vermuten, dass ein unter Cook-Inseln registriertes Schiff Schäden verursacht haben könnte, indem es seinen Anker zog. Estlands Außenminister Margus Tsahkna äußerte Zweifel, dass die Häufigkeit der Schäden zufällig sei. NATO-Beamte und lokale Experten halten diese Aktionen möglicherweise für Teil eines umfassenderen russischen Bestrebens, die Region zu untergraben.
Die NATO plant zudem, schwerwiegende Konsequenzen für Schiffe einzuführen, die Sabotageakte verüben, einschließlich Bordungen und Festnahmen. Weiterhin werden rechtliche Maßnahmen ergriffen, um eine Rechenschaftspflicht für Schäden an der Infrastruktur sicherzustellen, einschließlich Inspektionen und erweiterter Sanktionen.