Harz

Historische Schätze im Harz: Archäologen entdecken Klostergeheimnisse!

Im Harz sind bedeutende archäologische Entdeckungen im ehemaligen Kloster Himmelpforte bei Wernigerode gemacht worden. Dieses Augustiner-Eremitenkloster, das im Jahr 1253 von der Familie von Hartesrode gegründet wurde, spielt eine wichtige religiöse, kulturelle und wirtschaftliche Rolle bis zur Aufhebung in der Reformationszeit. Heute sind jedoch nur noch Klosterteiche und einige Mauerreste erhalten, während das Kloster nahezu vollständig verschwunden ist. Martin Luther hielt sich dort am 6. August 1516 auf, und das Kloster wurde am 30. April oder 1. Mai 1525 von aufrührerischen Bauern und Bürgern aus Wernigerode erstürmt und geplündert. Der Rädelsführer, ein Barbier aus Wernigerode, wurde verhaftet, zum Tode verurteilt, aber begnadigt und verbannt, wie die Informationen von Archäologie Online zeigen.

Im Jahr 2024 konnten Archäologen an diesem historischen Ort bedeutende Fortschritte erzielen. Ein Rückblick auf die Funde zeigt, dass eine dreischiffige Pfeilerbasilika von mindestens 40 Metern Länge freigelegt wurde. Zudem wurden gut erhaltene Steinplatten- und Ziegelfußböden entdeckt, die von hoher Qualität sind. Zu den bedeutendsten Funden zählen zwei verzierte Grabplatten aus dem 15. und frühen 16. Jahrhundert, darunter eine für die Adelige Claudia von Königstedt aus dem Jahr 1520. Weitere Entdeckungen umfassen Ofenkacheln, Buchschließen, Glas- und Keramikscherben, Pilgerzeichen, Münzen sowie bronzene Schreibgriffel und Pressblechbeschläge von sakralen Textilien, so News38.

Wichtige Funde und deren Bedeutung

Besonders hervorzuheben ist die mögliche Entdeckung einer Warmluftheizung aus dem 14. Jahrhundert im Westflügel der Kirche. Diese Heizungen waren teuer und bekannt aus Burgen, wohlhabenden Häusern und Klöstern. Die Grabungen im Harz liefen bis zum 10. Oktober 2024 und sollen im kommenden Jahr fortgesetzt werden. Die laufenden archäologischen Untersuchungen erfolgen unter der Leitung des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt und wurden mit Unterstützung der Bundesregierung sowie des Landes Sachsen-Anhalt gefördert. Insgesamt fließen rund 540.000 Euro aus Bundesmitteln und 360.000 Euro vom Land Sachsen-Anhalt in das Projekt.

Die Ergebnisse der Sondagegrabung im Juli 2023 erbrachten aufschlussreiche Befunde über das Alltagsleben im Kloster. Die Fortsetzung der Grabungen wird erwartet, um weitere Informationen über die Lage, Gestalt und Baugeschichte des Klosters zu sammeln, die für die Forschung von großer Bedeutung sind.