
In der Stadt Coswig herrscht ein akuter Mangel an Fährleuten, was die Betreibung der Gierseil-Fähre an der Elbe betrifft. Die Fähre, die seit 1864 aktiv ist und Coswig mit Wörlitz verbindet, spielt eine wichtige Rolle im Tourismus der Region. Fährmann Chris Buchholz betont, dass die Verantwortung des Jobs denjenigen, die sich bewerben, bewusst ist, jedoch der Personalmangel nicht nur in Coswig, sondern auch in anderen Orten wie Sandau und Pretzsch spürbar ist, wie [MDR](https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/dessau/dessau-rosslau/coswig-faehre-elbe-faehrmann-fehlt-102.html) berichtete.
Um als Fährmann arbeiten zu können, ist ein Fährführerschein notwendig, was bedeutet, dass Interessierte zunächst 180 Tage als Fährgehilfe mitfahren und einen Funkschein erwerben müssen, bevor sie sich zur Prüfung anmelden können. Buchholz weist darauf hin, dass die Arbeit an Wochenenden und Feiertagen einige potenzielle Bewerber abschrecken könnte, obwohl die Tätigkeit an der frischen Luft auch positive Aspekte bietet.
Personalmangel und touristische Bedeutung
Die Gierseil-Fähre hat nicht nur einen hohen Stellenwert für die Anwohner, sondern auch für die rund eine Million Touristen, die jährlich den Wörlitzer Park besuchen. Der Park, der im Jahr 2000 zum UNESCO-Welterbe ernannt wurde, zieht viele Besucher an, die oft die Fähre nutzen, um die Elbe zu überqueren. Laut [Bild](https://www.bild.de/regional/sachsen-anhalt/personalmangel-am-gartenreich-faehrmann-fuer-weltkulturerbe-gesucht-6815e445ec7fe369338f7c82) könnte die Zahl der Gäste in diesem Jahr sinken, da die Fähre immer häufiger aufgrund von Personalmangel nicht auslaufen kann. Der Fährenbetrieb findet meist nur am Wochenende statt, und bei Ausfällen müssen Wanderer und Radfahrer Umwege über Wittenberg oder die Autobahn 9 in Kauf nehmen.
Die Hauptsaison für die Fähre beginnt im Mai, und es besteht ein hoher Bedarf an Personal, um Krankheitsausfälle abzufangen. Trotz bundesweiter Suche nach einem zusätzlichen Fährmann blieb die Stadt Coswig bisher erfolglos, da sich nur Bewerber ohne den erforderlichen Fährführerschein gemeldet haben. Theoretisch sind die Arbeitszeiten in der Hauptsaison von 9 bis 20 Uhr angesetzt, was die Arbeitsbelastung in den Sommermonaten erhöht.