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In Hoyerswerda haben Anwohner besorgt auf die aktuellen Fällarbeiten an der Oberschule Hoyerswerda reagiert. Diese Maßnahmen sind Teil der Baufeldfreimachung für einen geplanten Erweiterungsbau. Anlieger, darunter Kerstin und Frank Sauer, äußern Unmut über den Umfang der Rodungen, die das Fällen von Bäumen sowie das Entfernen von Sträuchern und Büschen umfassen.
Vorangegangen waren schon Gespräche im Mai und Juni 2022 mit Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh sowie der Unteren Naturschutzbehörde. Im Rahmen eines Vor-Ort-Gesprächs trafen sich der Oberbürgermeister und der Fachbereichsleiter Bau mit etwa zehn Anliegern, um Themen wie die Kran-Aufstellfläche, die Zufahrt für Baufahrzeuge und die Verlegung eines bisherigen Weges zu besprechen. Die Erinnerungen und Erwartungen an diesen Dialog waren jedoch unterschiedlich. Die Stadtverwaltung erklärte, dass das Areal aufgeräumt werde und ausgewählte große Bäume stehen bleiben sollen.
Ökologische Begleitung und zukünftige Entwicklungen
Trotz dieser Zusagen sind die Anlieger enttäuscht über die Maßnahmen und die Stadtverwaltung. Ihnen zufolge gehe mit der Rodung auch ein Verlust der Tierwelt einher. Die Untere Naturschutzbehörde begleitet die Baumaßnahmen ökologisch, und eine Ausgleichsmaßnahme in Form der Pflanzung eines Birnbaums ist vorgesehen. Die zukünftige Bepflanzung soll durch eine noch nicht ausgeschriebene Freiflächengestaltung bestimmt werden. Historisch gesehen stand auf dem Gelände früher das Kummergehöft, das in den 1990er-Jahren abgerissen wurde.
Der geplante Erweiterungsbau soll ein zweigeschossiges Gebäude umfassen, das sechs Klassenräume, einen Musikraum, Sanitäranlagen sowie Nebenräume in Modulbauweise bieten wird. Das Projekt wird gefördert und soll entsprechend umgesetzt werden.
Zusätzlich zu diesen Entwicklungen informierten Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh und die Stadtverwaltung über den Stand der Strukturwandelprojekte in Hoyerswerda. In diesem Zusammenhang wurde unter anderem die provisorische Imbissversorgung am Kühnichter Ufer des Scheibesees eingerichtet, während die Betreiber des Seenland Adventure Parks eine Fläche von 8000 Quadratmetern am Scheibesee gepachtet haben. Geplante Entwicklungen umfassen unter anderem eine Outdoor-Sportanlage sowie Gastronomie und Caravan-Stellplätze.
Die Stadt wartet derzeit auf den Fördermittelbescheid in Höhe von 26 Millionen Euro für den ersten Bauabschnitt am Scheibesee. Die Umgestaltung der gerodeten Uferfläche in einen terrassierten Strand soll nach der Badesaison 2024 beginnen, während ein Aussichtsturm und die erste Mole im Lausitzer Seenland bis 2026 entstehen sollen. Weitere Strukturwandelprojekte, wie der Umbau des Jugendclubhauses Ossi und die Ertüchtigung des Lausitzbades, sind ebenfalls in Planung, wobei der Umbau des Ossis im August beginnen soll, um als Neustadt-Forum zu fungieren.