
Der Trend zum Alkoholverzicht hat in Chemnitz spürbare Auswirkungen auf die Gastronomie. Der „Dry January“ (Trockener Januar) ist in der Stadt abgeschlossen, doch die Bewegung der alkoholfreien Getränke gewinnt an Fahrt. Immer mehr Chemnitzer entscheiden sich bewusst dazu, Alkohol zu meiden. Im Restaurant „alexxanders“ zum Beispiel bestellt Lydia Leuschel (36) einen alkoholfreien Campari-Orange, was auf das steigende Interesse an „bleifreien“ Alternativen hinweist. Diese Entwicklung bleibt den Gastronomen und Getränkehändlern in Chemnitz nicht verborgen.
Andreas Müller (53), Geschäftsführer von „MARX Städter“, hebt die Bedeutung hervor, alkoholfreies Bier im Sortiment zu führen. Thomas Kloiber (39), Restaurantleiter bei „alexxanders“, merkt an, dass die Gastronomie sich an diesen Trend anpassen muss. Die Zielgruppe für alkoholfreie Getränke erweitert sich, denn sie umfasst nicht nur Autofahrer und Schwangere, sondern auch Kunden, die bei Geschäftsessen auf Alkohol verzichten möchten. Müller bemerkte, dass immer mehr Menschen gesundheitsbewusster leben und nach gesünderen Alternativen suchen.
Wirtschaftliche Auswirkungen des Alkoholverzichts
Die Veränderungen im Getränkekonsum spiegeln sich auch in den wirtschaftlichen Daten wider. Wie auf der Webseite von HOGAPAGE berichtet, verzeichnen Händler für alkoholhaltige Getränke im Januar 2025 einen signifikanten Rückgang der Einnahmen. Verbraucher geben bis zu 59% weniger für Alkohol aus verglichen mit dem Vormonat. Im Vergleich zum Dezember 2024 sind die Transaktionen im ersten Monat des Jahres 2025 um 56% gefallen. Besonders Bars und Clubs sind betroffen und berichten von einem Rückgang der Einnahmen um 28%.
Dieses rückläufige Kaufverhalten zeigt sich auch in den großen Städten. In Essen betrugen die Einnahmenrückgänge 35,8%, in Köln 33,5% und in München 31,1%. Diese Entwicklungen reflektieren einen allgemeinen Trend hin zu einem bewussteren Lebensstil, während gleichzeitig die Einnahmen in der Fitness- und Wellnessbranche um 6% gegenüber dem Vorjahr steigen. Im Gastronomiebereich setzen über 52% der Restaurants inzwischen auf vegetarische und/oder vegane Speisen, was ebenfalls mit der Suche nach gesunden Alternativen korreliert. Die Auswirkungen des „Dry January“ auf das Kaufverhalten und die Gastronomie zeigen, dass sich der Trend weg vom Alkohol festigt, wie auch die Aufmerksamkeit auf gesundheitsbewusste Lebensführung in den ersten Wochen des Jahres beweist.