In Chemnitz stehen aufgrund eines Geburtenrückgangs umfangreiche Schließungen von Kindergärten bevor. Der Stadtrat hat beschlossen, bis 2028 insgesamt sieben Kitas zu schließen und 253 Kitaplätze abzubauen. Dies ergibt die Prognose, dass in den nächsten zwei Jahren voraussichtlich rund 1.000 Kitaplätze unbelegt sein werden, wie n-tv berichtete.
Besonders betroffen sind die Kitas an der Neuen Straße 2, der Albert-Schweitzer-Straße 71 und dem Harthweg 2, die bis zum Sommer 2028 schließen werden. Für die Kitas Alfred-Neubert-Straße 55/57 und Robert-Siewert-Straße 68/70 wird derzeit eine Lösung gesucht, um die Kinder in andere Einrichtungen unterzubringen. Den Eltern wird angeboten, Betreuungsplätze in Wohnortnähe oder in der Nähe ihrer Arbeitsstätten zu nutzen, um auf eventuell zukünftigen Bedarf an Betreuung flexibel reagieren zu können.
Weitere Schließungen und Proteste
Zusätzlich zu den bereits angekündigten Schließungen gibt es spezifische Pläne für Kitas, die bis Mitte 2025 oder auch bis 2029 geschlossen werden könnten. Laut MDR betrifft dies die Kita „Mittendrin“ an der Fritz-Reuter-Straße 30, deren Betriebserlaubnis aufgrund von Lärmbeeinträchtigungen ausläuft, sowie die Kita „Zwergenland“ an der Reichenhainer Straße 33, deren Schließung von der Mietvertragsverlängerung mit dem Freistaat Sachsen abhängt.
Die Kitas, die bis 2028 schließen, umfassen unter anderem die Kita „Lupinio“, die Kita „Kleeblatt“ und das Kinderhaus „Schmetterling“. René Schneider, der Leiter der Kita „Zwergenland“, äußerte in einem Protest im Rathaus Bedenken über die Kurzfristigkeit der Entscheidungen und die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Mietvertrag, der am 31. Juli 2025 ausläuft. Er betonte, dass die Kita 46 Kinder betreut, deren Eltern in nahegelegenen Unternehmen arbeiten, und appellierte an die Stadt, eine langfristige Mietvertragsverlängerung zu prüfen.
Um gegen die Schließungen zu protestieren, wurde Ende September eine Petition auf Change.org gestartet, die bereits etwa 3.000 Unterschriften gesammelt hat. Der Chemnitzer Stadtrat soll in der Dezembersitzung über die Schließungspläne entscheiden.
