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Am 25. Januar 2025 kam es in Chemnitz zu einem versuchten gewaltsamen Übergriff, den die Polizeidirektion Chemnitz bereits als besonders schweren Landfriedensbruch eingestuft hat. Laut einem Bericht von Blick rannten gegen 21:55 Uhr etwa 20 Personen auf Gäste einer Bar in der Zöllnerstraße zu. Polizeibeamte, die den Vorfall aus ihrem Einsatzfahrzeug beobachteten, schalteten sofort Blaulicht und Sondersignal ein, was offenbar dazu führte, dass die Angreifer von zwei 25-jährigen männlichen Gästen abließen und flüchteten.
Ein 25-Jähriger erlitt dabei leichte Verletzungen und wurde umgehend medizinisch versorgt. Die Polizei nahm unverzüglich die Verfolgung der Angreifer auf und stellte einen 17-jährigen Tatverdächtigen, der am Boden fixiert wurde. Im Zuge der Fahndung konnten insgesamt sechs weitere mutmaßliche Tatbeteiligte im Alter von 15 bis 20 Jahren gefasst werden. In der Summe wurden sieben Tatverdächtige vorläufig festgenommen. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurden die Verdächtigen in der Nacht zu Samstag jedoch wieder aus dem Gewahrsam entlassen. Die Ermittlungen werden nun vom Dezernat Staatsschutz der Kriminalpolizei fortgeführt, da die Tatverdächtigen dem rechtsmotivierten Spektrum zugeordnet werden.
Hintergründe zu gewalttätigen Ausschreitungen in Chemnitz
Bereits in der Vergangenheit kam es in Chemnitz zu schweren gewalttätigen Ausschreitungen. Wie auf Wikipedia dokumentiert, gab es zwischen dem 26. und 27. August sowie am 1. September 2018 gewaltsame Auseinandersetzungen, die ihren Ursprung in einem tödlichen Streit am Rande des Chemnitzer Stadtfestes hatten. Bei diesem Vorfall, der durch Messerstecherei gekennzeichnet war, verlor ein Mann sein Leben und zwei weitere wurden schwer verletzt. Daraufhin riefen rechte und rechtsextreme Gruppen zu Protesten auf, was zu massiven Auseinandersetzungen in der Stadt führte.
Die Polizei sah sich damals mit über 2000 Beamten konfrontiert, um die Demonstrationen zu sichern. Zahlreiche Gewalttaten richteten sich gegen Migranten, Gegendemonstranten, sowie unbeteiligte Passanten und Pressevertreter. Die Ereignisse in Chemnitz führten zu einer intensiven Debatte über Extremismus und den Umgang mit solchen Vorfällen in Deutschland, welche auch international wahrgenommen wurde. Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, geriet aufgrund seiner Äußerungen über diese Vorkommnisse in die Kritik.