Chemnitz

Mittelalterlicher Bergbau: Seltene Kuttenberger Illumination in Chemnitz!

Das Staatliche Museum für Archäologie Chemnitz zeigt seit dem 6. Januar 2025 ein über 500 Jahre altes Kunstwerk, die „Kuttenberger Illumination“. Diese außergewöhnliche Buchmalerei, die in der Werkstatt des Meisters Mathaeus in Prag entstanden ist, veranschaulicht den mittelalterlichen Bergbau, insbesondere den Abbau von Silbererz, und gilt als bedeutendes Dokument zur historischen Arbeitsweise und Technik in der Bergbauindustrie.

Die „Kuttenberger Illumination“ misst etwa 643 x 442 mm und ist auf A2-großem Pergament in Miniaturform dargestellt. Die detaillierte Darstellung zeigt alle Arbeitsabläufe, die beim Erzabbau erforderlich sind, vom Gewinnen des Erzes unter Tage über die Auslese und Erzwäsche bis hin zum Schmelzen des Silbers in zwei Stufen. Auch spezielle Werkzeuge wie ein Handventilator und die Gewölbe des Münzamts „Welscher Hof“ in der Bergbaustadt Kutná Hora sind sichtbar. Diese Stadt, 75 Kilometer östlich von Prag gelegen, war ein bedeutendes Zentrum des Bergbaus in Mitteleuropa.

Besondere Ausstellung

Die Illumination wird während der Sonderausstellung „Silberglanz & Kumpeltod“, die die Entwicklung des Bergbaus von der Bronzezeit bis zur Neuzeit beleuchtet, gezeigt. Aufgrund ihrer Empfindlichkeit ist das Original nur bis zum 2. März 2025 im smac zu sehen. Damit ist dies die erste Gelegenheit, dass das Bild in Deutschland ausgestellt wird. Um das Original vor dem Ausbleichen zu schützen, wird während dieser Zeit auch eine hochwertige Reproduktion präsentiert.

Kurator Jens Beutmann betont die Wichtigkeit der bildlichen Darstellung für das Verständnis und die Einordnung archäologischer Funde, da über Tage oft kaum Spuren hinterlassen werden. Die „Kuttenberger Illumination“ ist eine Leihgabe der Galerie Středočeského kraje im tschechischen Kutná Hora und stellt ein besonderes Highlight der aktuellen Ausstellung dar.

Für weitere Informationen, siehe die Berichterstattung von MDR und Radio Chemnitz.