Chemnitz

Trockener Januar: Chemnitz entdeckt den neuen Genuss ohne Alkohol!

Der Trend zum Alkoholverzicht zeigt in Chemnitz eine zunehmende Beliebtheit. Laut einem Bericht von Tag24 haben immer mehr Chemnitzer beschlossen, sich selbst ein Alkoholverbot aufzuerlegen. Der „Dry January“ ist zwar abgeschlossen, jedoch halten die abstinenten Vorlieben vieler Bürger weiterhin an. Im Restaurant „alexxanders“ bestellt Lydia Leuschel (36) etwa einen alkoholfreien Campari-Orange.

Die steigende Nachfrage nach „bleifreien“ Alternativen bleibt nicht unbemerkt. Gastronomen und Getränkehändler in Chemnitz verzeichnen deutlich wachsende Verkaufszahlen in diesem Segment. Andreas Müller (53), Geschäftsführer bei „MARX Städter“, hebt hervor, dass alkoholfreies Bier mittlerweile unerlässlich für das Sortiment ist. Thomas Kloiber (39), Restaurantleiter bei „alexxanders“, erklärt, dass die Gastronomie sich an den stetig wachsenden Trend anpassen muss.

Verändertes Konsumverhalten

Der Wandel der Trinkgewohnheiten betrifft nicht nur Autofahrer oder Schwangere, sondern auch Geschäftsessen, bei denen oft auf Alkohol verzichtet wird. Laut Müller sind es gleichzeitig die gesunden Lebensstile der Verbraucher, die den Trend anheizen und beim Suchen nach Alternativen unterstützen. Ein weiterer Umstand, den Braumeister Nino Munzer (26) thematisiert, ist die Flaute in der Gastronomie zu Beginn des Jahres, die in der Regel von einem Anstieg im Zeitraum von März bis zum Sommer gefolgt wird.

Die Getränkeindustrie bemerkt ebenfalls Veränderungen. Ines Vogel (45) vom Getränkehandel Markgrafen stellt fest, dass viele Menschen ihre Alkohol-Abstinenz oft bis zu zwei Monate aufrechterhalten. Das Angebot an alkoholfreien Alternativen hat sich diversifiziert und umfasst mittlerweile alkoholfreie Biere, Weine, Sekte sowie Schnaps-Alternativen. Auch Kloiber bietet neben alkoholfreiem Gin alternative Mixgetränke an, ist sich jedoch sicher, dass traditionelle Kneipengänger nicht primär wegen des alkoholfreien Bieres in die Kneipe kommen.

Parallel zu diesen Entwicklungen wird der wirtschaftliche Einfluss des „Dry January“ beleuchtet. Laut Hogapage wurde im Januar 2025 ein drastischer Rückgang der Einnahmen bei Händlern von alkoholhaltigen Getränken festgestellt. Verbraucher gaben bis zu 59% weniger für Alkohol aus als im Dezember 2024, was auch in den Verkaufszahlen von Bars und Clubs sichtbar wird. Hier verzeichneten die Betreiber einen Rückgang von 28% im Vergleich zum Vormonat.

Ein Blick auf die großen Städte zeigt, dass die Einnahmen zum Beispiel in Essen um 35,8% und in Köln um 33,5% zurückgingen. Während der Konsum von Alkohol also sinkt, zeigt die Fitness- und Wellness-Branche ein Wachstum von 6% im Vergleich zum Vorjahr. Der Trend zu einem bewussteren Lebensstil hat somit auch Auswirkungen auf das Kaufverhalten in anderen Bereichen, da über 52% der Restaurants verstärkt auf vegetarische und/oder vegane Gerichte setzen und 43,5% dieser Businesses auf Bio-Produkte zurückgreifen.