
Am 5. Mai 2025 fand in Dresden eine Demonstration statt, die auf die Notwendigkeit der Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen aufmerksam machte. Lutz Schönfelder, der mit seinen Kindern im Fahrradanhänger zur Prager Straße fuhr, war Zeuge dieser Protestaktion. Besonders betonte er die Bedeutung der Barrierefreiheit, insbesondere für Rollstuhlfahrer. Protestbanner forderten höhere Löhne und den Abbau von Barrieren, wobei der Schwerpunkt auf der Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen lag.
Behindertenvertreter Schramm berichtete von den zahlreichen Barrieren, die Menschen mit Behinderungen auf dem Land gegenüberstehen, im Gegensatz zu den besseren Bedingungen in städtischen Ballungszentren. Eine Studentin im Rollstuhl, Lisa Iden, kritisierte die langsame Umsetzung von Barrierefreiheit an der Technischen Universität Dresden. Sie kämpft um grundlegende Dinge wie barrierefreie Arbeitsplätze und schildert ihre negativen Erfahrungen im Alltag. Darunter fallen unkooperative Busfahrer und diskriminierende Kommentare. Iden sieht im Erstarken des Rechtspopulismus und der AfD eine Bedrohung für die Inklusion und fordert, dass das seit 17 Jahren von der UN definierte Menschenrecht auf Teilhabe endlich zur Realität wird. Ein Banner am Protesttag trug den Slogan „Inklusion ist Revolution mit Herz“.
Forderungen nach Barrierefreiheit
Im Rahmen dieser Proteste äußerte auch Verena Bentele, die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Forderungen nach einer gesetzlichen Verpflichtung für private Anbieter zur Barrierefreiheit. Barrierefreiheit ermögliche Menschen mit Behinderungen den Zugang zu wichtigen öffentlichen Orten wie Kinos, Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten und Arztpraxen. Der Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe kritisierte den jährlichen Protesttag als symbolisch und fordert nachhaltige politische Maßnahmen.
Der 5. Mai gilt seit über 30 Jahren als Europäischer Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Verbände organisieren Workshops, Diskussionsveranstaltungen und Aktionen im gesamten Bundesgebiet, wobei der Fokus auf den Hindernissen im öffentlichen Raum liegt. Dazu zählen unter anderem Treppenstufen, fehlende Aufzüge, unlesbare Anzeigen und unzureichende Lautsprecherdurchsagen. In Nordrhein-Westfalen sind weniger als die Hälfte der Haltestellen im öffentlichen Personennahverkehr barrierefrei, obwohl es seit 2022 gesetzliche Verpflichtungen gibt. Diese Missstände betreffen nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern ebenso Personen mit Kinderwagen, Fahrrädern oder Reisegepäck. Weitere Informationen zu den Aktionen am 5. Mai sind auf den Seiten von Aktion Mensch verfügbar.