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Eichenprozessionsspinner: Sachsen-Anhalt ergreift drastische Maßnahmen!

In Sachsen-Anhalt wird die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners verstärkt bekämpft. Der Klimawandel begünstigt die Entwicklung dieser Schädlinge, da der Austrieb der Eiche früher erfolgt. In Magdeburg beginnt in dieser Woche die biologische Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners. Bis Ende Mai sollen 3.900 Eichen vorbeugend behandelt werden.

Die Behandlung erfolgt mit einem Bakterienextrakt, den die Raupen über die Blätter aufnehmen. Nach der Einnahme des Extraktes stellen die Raupen ihre Nahrungsaufnahme ein und verenden. Die Brennhaare des Eichenprozessionsspinners können bei Menschen Hautreizungen und Atembeschwerden verursachen. Die Raupen sind bis zu drei Zentimeter lang und leben in Kolonien, deren Nester die Größe eines Fußballs erreichen können. Ab dem dritten Larvenstadium haben die Raupen feine Brennhaare, die leicht brechen und vom Wind verbreitet werden können. Betroffene Kommunen erhalten finanzielle Unterstützung vom Land zur Bekämpfung des Schädlings.

Finanzielle Unterstützung und Forschung

Im Haushalt stehen dafür jährlich eine Million Euro bereit. Die Hochschule Anhalt untersucht im Drömling verschiedene Methoden zur Regulierung des Eichenprozessionsspinners, insbesondere präventive Maßnahmen zur Förderung natürlicher Feinde. Diese Forschungsansätze könnten dazu beitragen, ein Gleichgewicht zwischen den Schädlingen und ihren natürlichen Fressfeinden herzustellen, um die Ausbreitung in Zukunft effektiver zu kontrollieren.

Das Eichenprozessionsspinner-Management wird durch mehrere Faktoren beeinflusst. Laut dem Umweltbundesamt lebt der Eichenprozessionsspinner bevorzugt in lichten Eichenwäldern und in warmtrockenen Regionen. Er schlüpft Anfang Mai aus den Eiern, die im Vorjahr im oberen Kronenbereich von Eichen gelegt wurden, und durchläuft bis zu sechs Entwicklungsstadien. Die älteren Raupen ziehen sich Mitte Juni in Gespinstnester zurück, wo die Verpuppung beginnt. Besondere Gesundheitsrisiken ergeben sich durch die Brennhaare, die das Nesselgift Thaumetoporin enthalten, welches bei Kontakt verschiedene gesundheitliche Probleme auslösen kann, insbesondere bei Erholungssuchenden, Anwohnern und Waldarbeitern.