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Krötenmigration in Sachsen: Helfer dringend gesucht für ihren Schutz!

In Sachsen beginnt Anfang Februar die Wanderzeit der Erdkröten, die bis Ende April dauert. Diese Wanderung ist ein angeborenes Verhalten der Kröten, das es ihnen ermöglicht, ihre Fortpflanzungsgebiete zu erreichen. Um die Amphibien während ihrer Wanderung zu schützen, werden Schutzzäune eingerichtet. Der Straßenverkehr stellt eine erhebliche Gefahr für die Tiere dar.

In Chemnitz wird dringend nach ehrenamtlichen Helfern gesucht, die sich für den Erhalt der Amphibienbestände engagieren möchten. Die Helfer kontrollieren Fangeimer an den Amphibienschutzzäunen bei Temperaturen ab fünf Grad Celsius. Gefangene Tiere werden bestimmt, gezählt, sicher über die Straße gebracht und anschließend wieder freigelassen. Währenddessen sind in Dresden aktuell 35 Personen in rund zehn Teams aktiv, um die Schutzzäune zu betreuen, jedoch besteht kein zusätzlicher Bedarf an Helfern.

Organisation und Koordination der Helfer

Der Nabu ist für die Organisation und Koordination der Hilfe bei der Amphibienwanderung in Leipzig verantwortlich. Im vergangenen Jahr konnten fast 8.000 Meter Zaun mit etwa 300 freiwilligen Helfern betreut werden. In Sachsen gibt es insgesamt etwa 17 heimische Amphibienarten, die in zwei Kategorien von Wanderungen unterteilt werden: Frühwanderer, die gleich nach dem Frost aktiv werden, und Spätlaicher, die ihre Wanderung erst mit dem Frühling beginnen.

Um die Amphibienwanderung besser zu unterstützen, werden ebenfalls Maßnahmen ergriffen, die die Sicherheit der Tiere erhöhen. So sollen Wanderwege in der Nähe von frequentierten Straßen mit Hinweistafeln versehen werden, wie BUND Naturschutz mitteilte. Zu den nötigen Vorbereitungen gehören das Mitbringen von funktionierenden Taschenlampen, Erhebungsbögen sowie einer geeigneten Ausrüstung zur Betreuung der Schutzzäune.

In manchen Regionen wurden bereits spezielle Lösungen entwickelt, wie die Kreisgruppe Rosenheim, die Röhren aus weichmacherfreiem Kunststoff in die Straßenböschung eingebaut hat, in die Fangeimer eingehängt werden. Auch die Kreisgruppe Rottal Inn hat eine innovative Aufrollhilfe für Amphibienschutzzäune entwickelt, um die Betreuungsarbeit zu erleichtern. Wichtig ist, dass die Fangeimer täglich kontrolliert werden, insbesondere bei Trockenheit oder Frost, und dass die gesammelten Daten in eine Amphibien-Datenbank eingetragen werden, um die Bestandsentwicklung zu überwachen.