
Die Polizeiliche Kriminalstatistik für Nordsachsen zeigt einen signifikanten Anstieg der Straftaten im Jahr 2024, der höchste Wert seit fünf Jahren. Dies geht aus einem Bericht von lvz.de hervor, in dem Colin van de Loo, der Leiter des Polizeireviers Leipzig-Nord, zuständig für die Städte Taucha und Schkeuditz, die Sicherheitslage in der Region analysiert. Der Anstieg der Straftaten wird auf statistische Entwicklungen aus der Corona-Zeit zurückgeführt, während in vielen Revieren im Landkreis die Zahlen stabil oder rückläufig sind im Vergleich zu vor fünf Jahren.
Die Trends für 2024 zeigen einen Anstieg von Rohheitsdelikten, wie leichten Körperverletzungen, und eine Zunahme an Fahrraddiebstählen. Auch Fälschungs- und Betrugsdelikte, insbesondere über das Internet oder durch Betrugsanrufe wie den „Enkeltrick“, nehmen zu. In Schkeuditz gab es 25 Cannabis-Delikte, während in Taucha 11 solche Delikte registriert wurden. Es stellte sich heraus, dass die Teillegalisierung von Betäubungsmitteln nicht zu einer Entlastung der Polizei geführt hat. Darüber hinaus zeigen Verkehrskontrollen, dass es mehr Fälle des Fahrens unter Betäubungsmitteln gibt.
Details zur Kriminalitätsentwicklung
In den Kleinstädten Taucha und Schkeuditz ist die Polizei besser vernetzt und kennt die Bürger meist besser als in Leipzig. Allerdings wurde in Schkeuditz eine hohe Straftatenrate festgestellt, die teilweise durch Feststellungsdelikte im Zusammenhang mit dem nahegelegenen Flughafen und dem Postverteilerzentrum bedingt ist. Die infrastrukturellen Vorteile von Schkeuditz ziehen reisende Täter an. Im Jahr 2024 wurden weiterhin eine Brandserie in Schkeuditz aufgeklärt, wobei ein Tatverdächtiger ermittelt wurde. Bemerkenswert ist auch der Bärlauchdiebstahl in Schkeuditz, bei dem Täter über 100 Kilo pro Straftat entwenden. Die Polizei hat daher verstärkte Kontrollen gegen diese Diebe eingeleitet.
In Taucha stiegen die Deliktzahlen 2024 um rund 200 Fälle, mit einem besonderen Anstieg bei Fahrraddiebstählen und Einbrüchen. Auch Sachbeschädigungen, vor allem durch Graffiti, sowie Jugendkriminalität nehmen zu. Um der Situation entgegenzuwirken, sucht die Polizei verstärkt das Gespräch mit problematischen Jugendgruppen und deren Eltern.
Weitere Informationen zur polizeilichen Kriminalstatistik werden durch das Landeskriminalamt Niedersachsen bereitgestellt, wo auch umfassende Statistiken über Kriminalitätsbewegungen im gesamten Land erhältlich sind, wie polizei-nds.de berichtet.