Mittelsachsen

Strompreise steigen: Dunkelflauten bedrohen Energiewende in Deutschland!

Die Bürgerenergiegenossenschaft „Wir machen Energie“ aus Rossau zeigt sich resilient angesichts der Herausforderungen, die die aktuelle Energiewende mit sich bringt. Vorstand Kristina Wittig äußerte in einem Gespräch Bedenken hinsichtlich der politischen Unsicherheiten, die die Energiewende begleiten, insbesondere in Bezug auf die aktuellen Landratskandidaten. Sie hinterfragt, ob der neue Bundestag der Bürgerenergie mehr Gegenwind bringen wird.

Ein zentrales Thema in der Diskussion ist die „Dunkelflaute“. Dieser Begriff beschreibt Zeiten, in denen aus erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne wenig bis gar kein Strom erzeugt wird. Wittig betont die Bedeutung der Dunkelflauten als bekanntes, aber dennoch ernst zu nehmendes Problem.

Strompreise und Energiewende in Deutschland

In Deutschland kam es in diesem Winter mehrfach zu Dunkelflauten, was wiederum zu einem Anstieg der Strompreise führte. Infolge der hohen Strompreise waren einige Industrieunternehmen gezwungen, ihre Produktion zu drosseln oder vorübergehend einzustellen. Diese Entwicklung hat zu scharfer Kritik unter Politikern geführt, die einen Rückbau von Windrädern fordern.

Laut der Bundesnetzagentur erzeugte Deutschland im Jahr 2024 insgesamt 431,7 Terawattstunden Strom, was einem Rückgang von 4,2% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Erneuerbare Energien konnten jedoch mit einem Anteil von 59% einen neuen Rekord erreichen. Während Wind, Sonne und Biomasse die Hauptquellen erneuerbarer Energien darstellen, war ein Rückgang bei konventionellen Energien wie Kohle und Gas zu verzeichnen. Die Stromerzeugung aus Steinkohle sank um 31% und aus Braunkohle um 9%, während die Erdgasproduktion um 8,6% auf 56,9 Terawattstunden anstieg.

Trotz der Dunkelflauten blieb die Versorgungssicherheit gewährleistet, auch wenn die hohen Strompreise vor allem Unternehmen, die kurzfristig am Markt kaufen, stark belasteten. In Spitzenzeiten erreichten die Strompreise über 900 Euro pro Megawattstunde, was eine direkte Folge des Missverhältnisses zwischen Angebot und Nachfrage war. Insgesamt zeigt sich jedoch ein Rückgang der Strompreise im Jahr 2024 im Vergleich zu den vorherigen Jahren.

Die Entwicklung der Dunkelflauten ist ein Hinweis auf zukünftige Herausforderungen für das Energiesystem. Klaus Müller von der Bundesnetzagentur betonte die Notwendigkeit, den Ausbau der erneuerbaren Energien und neuer Speichermöglichkeiten zu fördern. Innovative Technologien wie Batteriespeicher und Smart Meter werden als Schlüssel für eine stabile Energiezukunft angesehen.

Für die langfristige Sicherung der Energieversorgung wird zudem der Umstieg von Öl und Gas auf Strom aus erneuerbaren Energien als vielversprechende Lösung erachtet. Die geplante Neuregelung des Kraftwerksicherheitsgesetzes steht derzeit aufgrund eines Koalitionsbruchs auf Eis. Unsicherheiten um Preismechanismen und gezielte Investitionen in von Energiepreiserhöhungen betroffene Regionen bleiben ebenfalls ein Thema der politischen Diskussion.

Weitere Informationen zu den Herausforderungen und Sorgen rund um die Energiewende bietet [Freie Presse](https://www.freiepresse.de/mittelsachsen/mittweida/zwischen-dunkelflaute-und-heizungsgesetz-die-sorgen-und-plaene-der-buergerenergie-in-mittelsachsen-artikel13664143) sowie [Deutschlandfunk](https://www.deutschlandfunk.de/strom-deutschland-strompreis-erneuerbare-energien-dekarbonisierung-100.html).