
Im Magdeburger Landtag wird derzeit über die wirtschaftliche Entwicklung Sachsen-Anhalts diskutiert. Die Debatte berührt drängende Themen wie die Prognose eines Rückgangs des Bruttoinlandsprodukts um 0,9 Prozent im Jahr 2024. Die Bruttowertschöpfung im industriellen Sektor wird sogar um 3,6 Prozent voraussichtlich sinken. In diesem Szenario erwägt Dow Chemical, ihren Standort in Sachsen-Anhalt sowie Sachsen zu schließen.
Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) hat die Unterstützung für die betroffenen Unternehmen betont. Ein zentrales Problem sind die hohen Strom- und Gaspreise, die energieintensive Branchen wie die Chemie und die Metallverarbeitung stark belasten. In diesem Zusammenhang wurden zusätzliche Förderprogramme für die Automobilzulieferindustrie und die Chemiebranche angekündigt. Zudem sollen Bürokratieabbau, beschleunigte Genehmigungsverfahren und Investitionsanreize ins Auge gefasst werden.
Kritik und unterschiedliche Perspektiven
Die CDU-Fraktion hat die Bundesregierung scharf kritisiert und sie als „chaotischen Booster des Abschwungs“ bezeichnet, wobei sie steuerliche Erleichterungen und eine Senkung der Energiepreise fordert. Im Gegensatz dazu sieht die SPD keine Katastrophe, sondern Chancen zur Transformation der Wirtschaft. Holger Hövelmann (SPD) hebt die Notwendigkeit sozialer Stabilität und kluger Steuerung hervor. Katja Pähle (SPD) setzt sich für realistische Erwartungen an die Bundesregierung und Investitionen in erneuerbare Energien ein.
Eva von Angern von der Linken warnt vor einer drohenden Deindustrialisierung und sozialer Spaltung, wozu sie Umverteilung und Investitionen in die soziale Infrastruktur fordert. Olaf Meister von den Grünen betrachtet den Strukturwandel als Chance und fordert Sofortmaßnahmen zur Unterstützung der Automobilzulieferindustrie sowie den Ausbau erneuerbarer Energien.
Die wirtschaftliche Lage in Sachsen-Anhalt bleibt daher angespannt, wie die statistische Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts von 1991 bis 2024 zeigt. Laut einer Analyse werden die Daten von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder bereitgestellt, wie dies auf der Plattform Statista dokumentiert ist (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/5047/umfrage/entwicklung-des-bruttoinlandsprodukts-von-sachsen-anhalt-seit-1991/).