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Russlands Wirtschaft am Abgrund: Kreml verschweigt die Wahrheit!

Eine neue Studie des Stockholm Institute of Transition Economics (Site) zeigt, dass die russische Wirtschaft in einem schlechteren Zustand ist, als die Regierung in Moskau zugibt. Die Studie wurde als Hintergrundmaterial für die EU-Finanzminister erstellt und beleuchtet die Auswirkungen westlicher Sanktionen sowie die Herausforderungen einer umgestellten Kriegswirtschaft auf die russische Wirtschaft. Es wird festgestellt, dass trotz einer oberflächlichen Stabilität sich strukturelle Schwächen vertiefen und die fiskalischen Anreize der Kriegswirtschaft kurzfristig stabilisierend wirken, langfristig jedoch untragbar sind.

Site-Direktor Torbjörn Becker äußert Bedenken hinsichtlich der Verlässlichkeit russischer Wirtschaftsdaten, insbesondere im Hinblick auf den hohen Leitzins von 21 Prozent im Vergleich zur angegebenen Inflation von 9 bis 10 Prozent. Der Bericht deutet außerdem darauf hin, dass die tatsächlichen Haushaltsdefizite Russlands möglicherweise doppelt so hoch sind wie offiziell angegeben, wenn man die Kriegsfinanzierung über das Bankensystem einbezieht. Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 hat die EU 16 Sanktionspakete gegen Russland verhängt, die gezielt Einnahmequellen wie Öl und Erdgas treffen.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Ausblick

Zusätzlich berichtete das Ifo-Institut, dass die russische Wirtschaftsleistung im zweiten und dritten Quartal 2022 jeweils um knapp 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr schrumpfte. Die russische Zentralbank stoppte den Verfall der Währung durch drastische Zinserhöhungen. Während die Weltmarktpreise für Öl und Gas stiegen, was der russischen Wirtschaft vorübergehend zugutekam, wird für 2023 ein Rückgang des realen BIP um 2,1 Prozent prognostiziert. Für 2024 wird jedoch ein Wachstum von über 2 Prozent erwartet.

Die offiziellen Statistiken spiegeln nicht die gesamte wirtschaftliche Realität wider, da beispielsweise keine Arbeitslosigkeit in Zwangsurlaub erfasst wird. Die russische Regierung verfolgt eine Strategie aus „guns and butter“, wobei sie sowohl militärische Stärke als auch soziale Wohltaten priorisiert. Allerdings sinken die Einnahmen aus Öl- und Gasexporten, was 2023 einen Rückgang von 23 Prozent im Vergleich zu 2022 bedeutet. Dies entspricht einem Minus von über 35 Milliarden Euro. Das Haushaltsdefizit betrug im vergangenen Jahr fast 4 Prozent des BIP, mit einem Anstieg der Verteidigungsausgaben und einer konstant hohen Belastung durch innere und äußere Sicherheit.

Die russische Regierung plant bis 2025, 14 Prozent mehr Ausgaben als 2022 zu tätigen, finanziert durch höhere Schulden. Bis 2025 müssen 21 Milliarden Euro für Schuldzinsen und Tilgungen aufgebracht werden, was einen Anstieg von 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Zudem deutet der Verkauf staatlicher Goldreserven darauf hin, dass eine Finanzierungslücke vorhanden ist. Das Geschäftsklima in Handel, Dienstleistungen und Bausektor bleibt schwierig, da Kaufkraftverluste und Importbeschränkungen spürbare Auswirkungen haben.

Insgesamt zeigt sich, dass der technologische Rückstand Russlands durch westliche Sanktionen verschärft wurde und dass diese Maßnahmen wirksam sind. Ziel ist es, den Druck auf Putin zu erhöhen und asiatische Demokratien zur Unterstützung eines Energieembargos zu bewegen, insbesondere durch das Schließen von Schlupflöchern, die bisher bestehen, wie [n-tv.de](https://www.n-tv.de/wirtschaft/Studie-Russische-Wirtschaft-ist-schwaecher-als-Moskau-zugibt-article25765159.html) und [iwd.de](https://www.iwd.de/artikel/russland-putins-kriegswirtschaft-ist-teuer-576718/) berichten.