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Sanierung des Lutherhauses: 15,6 Millionen für die Zukunft in Wittenberg!

Das Lutherhaus in Wittenberg, ein bedeutendes Weltkulturerbe, wird derzeit einer umfassenden Sanierung unterzogen. Das Gebäude, das seit Oktober 2023 für die Öffentlichkeit geschlossen ist, soll bis zur Landesgartenschau Sachsen-Anhalt im Frühjahr 2027 wieder eröffnet werden. Die Sanierungsarbeiten beginnen in den kommenden Tagen und werden voraussichtlich bis Mitte 2026 abgeschlossen sein – ein Jahr länger als ursprünglich geplant.

Die Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich auf rund 15,6 Millionen Euro, wovon 10,5 Millionen Euro vom Land Sachsen-Anhalt und 4,8 Millionen Euro von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien bereitgestellt werden. Die Notwendigkeit verstärkter Absprachen mit Behörden und Institutionen wurde als Grund für die Verzögerung genannt.

Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen

Im Rahmen der Sanierungsarbeiten erhält das Lutherhaus einen neuen Eingangsbereich, der rund 180 Quadratmeter groß und barrierefrei gestaltet wird. Zudem wird ein Veranstaltungssaal für bis zu 100 Personen hinter dem Direktorenhaus entstehen. Die Maßnahmen beinhalten auch eine energetische Sanierung zur Verbesserung des Raumklimas, um den Schutz der wertvollen Ausstellungsobjekte zu gewährleisten. Unter anderem wird eine innovative Heizungsanlage auf Basis eines unterirdischen Eisspeichers installiert, die eine Steigerung der Energieeffizienz um rund 50 Prozent zum Ziel hat.

Die neue Dauerausstellung wird auf drei Etagen erweitert und thematisiert nicht nur Luthers Werk, sondern auch seine Zeit im Kloster sowie sein Verhältnis zu seiner Frau Katharina von Bora. Bis zur Wiedereröffnung wird die Sonderausstellung „Buchstäblich Luther. Facetten eines Reformators“ im angrenzenden Augusteum zu sehen sein.

Das Lutherhaus wurde Anfang des 16. Jahrhunderts errichtet. Martin Luther lebte und arbeitete dort als Mönch und Reformator, verfasste die 95 Thesen und hielt Vorlesungen für Studenten. Ursprünglich als Augustinerkloster erbaut, ist das Lutherhaus seit 1883 ein reformationsgeschichtliches Museum und gehört seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Eine besondere Herausforderung der Sanierung stellt die Entfernung von etwa 2000 Ausstellungsgegenständen dar, die aus den Vitrinen entfernt werden mussten. Die neuen Maßnahmen zielen darauf ab, ein stabiles Raumklima zu schaffen, das den wertvollen Exponaten zugutekommt. Der Vorhof des Lutherhauses wird zudem mit Spezialglas überdacht und in den neuen Eingangsbereich integriert, was nochmals zur Attraktivität und Funktionalität des Museums beitragen wird.

Für weitere Informationen zur Sanierung des Lutherhauses in Wittenberg finden Sie den Artikel auf evangelisch.de und auf sueddeutsche.de.