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Im Januar 2025 beginnen die Baumaßnahmen zur energetischen Sanierung des Lutherhauses in Wittenberg. Die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt gab die Informationen am Montag bekannt. Die Arbeiten sollen voraussichtlich bis Mitte 2026 dauern. Das Lutherhaus, das ehemalige Wohnhaus von Martin Luther (1483 – 1546), ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
Martin Luther lebte insgesamt 35 Jahre lang mit seiner Familie im Lutherhaus, wo er unter anderem seine berühmten 95 Thesen verfasste und Vorlesungen vor Studenten aus ganz Europa hielt. Ziel der Sanierung ist es, das Lutherhaus „vollständig erlebbar“ zu machen. Außerdem soll das Gebäude zum „zentralen Ausstellungsobjekt der neuen Dauerausstellung“ werden.
Sanierungsdetails und -kosten
Das Lutherhaus bleibt bis 2027 geschlossen, während die umfangreiche Sanierung durchgeführt wird. Neben der energetischen Sanierung ist auch der Bau eines neuen Eingangsbereichs sowie eines Raumes für Veranstaltungen geplant. Ein stabiles Raumklima soll künftig den Schutz wertvoller Objekte gewährleisten. Etwa 2000 Ausstellungsgegenstände wurden bereits aus den Vitrinen entfernt.
Die Gesamtkosten der Sanierungsarbeiten belaufen sich auf 15,6 Millionen Euro und werden sowohl vom Land Sachsen-Anhalt als auch vom Bund gefördert. Martin Luther lebte und arbeitete im Lutherhaus zu seiner Zeit als Mönch und Reformator. Das Gebäude, das ursprünglich als Augustinerkloster erbaut wurde, gehört seit 1883 zum reformationsgeschichtlichen Museum.
Die Sanierung umfasst zudem die Installation einer innovativen Heizung auf Basis eines Eisspeichers, die eine Steigerung der Energieeffizienz von 40 bis 50 Prozent verspricht. Der neue Eingangsbereich wird größer, enthält eine Klimaschleuse und integriert einen überdachten Vorhof mit Spezialglas. Darüber hinaus wird ein zweiter Zugang geschaffen, um den neuen Veranstaltungsbereich unabhängig von der Dauerausstellung zu erreichen.
Die neue Dauerausstellung, die auf drei Etagen präsentiert wird, thematisiert nicht nur Martin Luther, sondern auch seine Zeit im Kloster und sein Verhältnis zu seiner Frau Katharina von Bora. Bis zur Eröffnung der neuen Dauerausstellung im Jahr 2027 kann die Sonderausstellung „Buchstäblich Luther. Facetten eines Reformators“ im angrenzenden Augusteum besucht werden.