
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Sachsen-Anhalt hat die Landesregierung aufgefordert, die Beschäftigungsbedingungen des Schulpersonals zu verbessern. In einer aktuellen Stellungnahme äußert die GEW ihre Kritik an den von der Landesregierung vorgenommenen Einsparungen, die insbesondere zu Lasten des Lehrpersonals gehen und dadurch eine ernsthafte Demotivation verursachen.
Besonders besorgniserregend ist der Fakt, dass mehr als 50 % der Lehrkräfte den Schuldienst bereits mit dem erstmöglichen Renteneintritt verlassen. Die GEW spricht auch das Problem der gestrichenen Altersermäßigung für Lehrkräfte im Alter von 60 und 61 Jahren an und fordert deren Reaktivierung.
Herausforderungen für Seiteneinsteigende
Ein weiteres zentrales Thema ist die Situation der Seiteneinsteigenden, die sich häufig in Bezug auf Einarbeitung und Mentoring alleingelassen fühlen. Die Anerkennung der studierten Fächer ist zudem undurchsichtig, und Einfachlehrkräfte werden oft nicht ordnungsgemäß anerkannt. Über 1.000 Seiteneinsteigende in Sachsen-Anhalt sind hiervon betroffen, was die bereits angespannte Personalsituation weiter verschärft.
Ein Mangel an Perspektiven für Seiteneinsteigende, insbesondere für Absolventen mit Bachelorausbildung sowie für Erzieher*innen, wird ebenfalls beklagt. Abgerundet werden die Forderungen mit der dringenden Notwendigkeit, wertschätzende und verlässliche Arbeitsbedingungen zu schaffen, die ohne bürokratische Hürden auskommen und somit auch das Personal in der Schulverwaltung und die Bezahlung von Mehrstunden betreffen.
In einem anderen Kontext berichtet [Bayerisches Kultusministerium](https://www.km.bayern.de/ministerium/bildungspolitische-schwerpunktthemen/unterrichtsversorgung/faq), dass Schulen in Bayern verschiedene Möglichkeiten zur Kompensation von kurzfristigen und langfristigen Ausfällen von Lehrkräften haben. Eine mobile Reserve wird vor Beginn des Schuljahres bereitgestellt, wesentlich bei Personal-Ausfällen an den Schulen. Darüber hinaus profitieren die Schulen von der Integrierten Lehrerreserve, die zusätzliche Lehrerwochenstunden für Vertretungsfälle bereitstellt.
Die geschilderten Entwicklungen in Sachsen-Anhalt und die Strategien in Bayern unterstreichen die anhaltenden Herausforderungen im Bildungsbereich, die nicht nur die Lehrkräfte betreffen, sondern auch die Qualität des Unterrichts sowie die Stabilität der Schulorganisation.