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Ärzte in Schleswig-Holstein: Gewalt nimmt erschreckend zu!

In Schleswig-Holstein nimmt die Gewalt gegen Ärzte alarmierend zu. Eine Umfrage der Ärztekammer zeigt, dass jeder zweite Mediziner von Angriffen durch Patienten betroffen ist. Die Vizepräsidentin der Ärztekammer, Doreen Richardt, bezeichnete diese Gewalt als einen Angriff auf die Gesellschaft und forderte schärfere Gesetze zum Schutz des medizinischen Personals.

In der Umfrage gaben 49% der 1.700 befragten Ärzte an, im ärztlichen Alltag Gewalt erfahren zu haben. Verbalattacken sind dabei mit 55% die häufigste Form der Gewalt, gefolgt von körperlichen Übergriffen, die 32% ausmachen. Zehn Prozent der Übergriffe führten zu körperlichen Verletzungen wie Bissen oder Schnittwunden. 273 Gewaltdelikte wurden im Jahr 2023 in Praxen und Krankenhäusern in Schleswig-Holstein registriert, was auf eine zunehmende Eskalation hindeutet, insbesondere im Zusammenhang mit Patientenforderungen nach schnellen Terminen oder Rezepten.

Ursachen und Auswirkungen der Gewalt

Die Ärztekammer nennt mehrere Ursachen für die steigende Gewaltbereitschaft, darunter eine zunehmende Anspruchshaltung und Unzufriedenheit mit der Gesundheitspolitik. Zudem wird auf häufige Eskalationen in der Interaktion zwischen Ärzten und Patienten hingewiesen, insbesondere wenn schnelle Lösungen gefordert werden. Es wurde festgestellt, dass viele Täter einen Migrationshintergrund haben, was zu „kulturellen Missverständnissen“ führen kann.

Die Auswirkungen dieser Gewalt sind gravierend: 38% der betroffenen Mediziner berichten von einem distanzierteren Verhalten gegenüber Patienten, während 15% unter psychischen Folgen wie Schlafstörungen und Panikattacken leiden. Fünf Prozent geben an, Therapie zu benötigen, um ihre berufliche Tätigkeit weiterführen zu können.

Gegenmaßnahmen und Forderungen

Die Ärzteschaft fordert zusätzlich mehr Personal für eine angemessene Patientenversorgung sowie strengere gesetzliche Regelungen zur Ahndung von Gewalttaten. Eine gesamtgesellschaftliche Debatte über den Umgang mit medizinischem Personal wird als notwendig erachtet, um eine konsequente Ahndung von Gewalt zu gewährleisten. Diese Strömungen und Entwicklungen machen deutlich, dass die Lage für Mediziner in Schleswig-Holstein immer kritischer wird, wie auch [ln-online.de](https://www.ln-online.de/der-norden/umfrage-der-aerztekammer-schleswig-holstein-mehr-gewalt-gegen-aerzte-THIRGTAAFNDTPG5ONIC2RARTPI.html) berichtete, während [aeksh.de](https://www.aeksh.de/aktuelles/aerztekammer-schleswig-holstein-warnt-gewalt-gegen-mediziner-nimmt-dramatisch-zu) die Dringlichkeit einer Lösung unterstreicht.