
Im Kampf gegen das Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea), das für Nutztiere giftig ist, setzt Andreas Frahm, ein Landwirt aus Schleswig-Holstein, seit 2008 auf innovative Methoden. Dieses Kraut breitet sich besonders rasant in Bruchhausen-Vilsen aus, wodurch landwirtschaftliche Flächen unbrauchbar werden. Vor rund 40 Interessierten hielt Frahm einen Vortrag im Rathaus, in dem er erklärte, dass anstatt das Jakobskreuzkraut auszurotten, es besser sei, die Pflanze stehen zu lassen und natürliche Feinde zu nutzen.
Die Samtgemeinde hat Frahms Expertise angekauft, um Maßnahmen gegen die Verbreitung des Jakobskreuzkrauts zu ergreifen. Besonders der Blutbär, ein Schmetterling, wurde als vielversprechender natürlicher Feind identifiziert. Dessen Raupen fressen die Blüten der Pflanze und können somit den Bestand stark reduzieren. Anderswo hat Frahm den Blutbär bereits erfolgreich auf 150.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche eingesetzt.
Biologische Bekämpfung mit Blutbären
Die Bekämpfung von Jakobskreuzkraut gestaltet sich schwierig, da handwerkliche Entfernung mühsam ist und chemische Mittel nur begrenzt wirken. Laut einer Recherche belegen erste Studien seit 2017, dass die Raupen des Blutbärs das Jakobskreuzkraut schwächen können, jedoch nicht vollständig ausrotten. Experten heben die Vorteile des Blutbärs hervor: Durch geringeren Arbeitsaufwand, den Einsatz in unwegsamem Gelände und den Verzicht auf Herbizide könnte diese biologische Bekämpfungsmethode gerade für extensiv genutzte Wiesen von Bedeutung sein.
Frahm hat ein Verfahren entwickelt, um Flächen von Jakobskreuzkraut zu befreien, und züchtet dafür die Blutbären. Er bietet auch Schulungen an und verkauft Starter-Sets mit Blutbärraupen, um die lokale Landwirtschaft zu unterstützen. Neben den biologischen Aspekten betonen Wissenschaftler, dass bestimmte Kreuzkräuter wichtig für das Ökosystem sind und nicht vollständig verdrängt werden sollten.
Für weitere Informationen und Unterstützung können sich Interessierte an Sandra Cabiddu im Rathaus Bruchhausen-Vilsen wenden.