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Im Rahmen der begonnenen Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen haben die Beschäftigten der Versorgungsbetriebe ihre Forderungen konkretisiert. So überreichten Delegierte der Gewerkschaft ver.di eine Petition an Stefan Vergo, den Geschäftsführer der Stadtwerke in Heide (Kreis Dithmarschen). Der Inhalt der Petition umfasst die Forderung nach einer Lohnerhöhung von acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr monatlich. Aufgrund von Krankheitsgründen konnte Stefan Vergo die Petition jedoch nicht persönlich entgegennehmen, wie ndr.de berichtete.
Die Verhandlungen sind wichtig, da die Gewerkschaft ver.di vor einer drohenden Überlastung vieler öffentlicher Einrichtungen warnt. Der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke hebt hervor, dass viele Kommunen am Rande der Handlungsfähigkeit sind. Der Bund überträgt zunehmen Aufgaben an die Kommunen, während diese bereits mit einer begrenzten Zahl von Beschäftigten kämpfen müssen. Zu beachten ist auch, dass bis 2030 rund eine Million Stellen im öffentlichen Dienst altersbedingt nachbesetzt werden müssen, während aktuell etwa 500.000 Stellen unbesetzt sind. Diese Herausforderungen machen eine Erhöhung der Einkommen im öffentlichen Dienst notwendig, vor allem da diese meist geringer sind als in der Privatwirtschaft, während die Arbeitszeiten oft länger ausfallen, wie verdi.de anmerkt.
Forderungen und Ziele der Gewerkschaft
Für die Tarifrunde 2025 fordert ver.di ein Volumen von 8% oder mindestens 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen, sowie höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten. Darüber hinaus sollen Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 200 Euro monatlich angehoben werden. Um die Beschäftigten zu entlasten, werden zusätzlich drei freie Tage gefordert. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Einführung eines „Meine-Zeit-Kontos“, um den Beschäftigten mehr Zeitsouveränität und Flexibilität zu ermöglichen. Ver.di beabsichtigt zudem, das Tarifergebnis auf Beamtinnen, Richterinnen, Soldaten und Versorgungsempfänger zu übertragen und führt Tarifverhandlungen auch für andere Gewerkschaften wie GdP, GEW, IG BAU sowie mit dbb beamtenbund und tarifunion.